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Wer kann im Blog berichten?

Der Webmaster und die anderen Vorstandsmitglieder haben Zugriff, um Blog-Beiträge zu erfassen. Beiträge können aber von jedermann einem Vorstandsmitglied zugestellt werden!

Geneal-Forum

Fassade

Das Reisebüro wurde am 02.10.2021 in Kaltbrunn eröffnet - es war früher als "Ortsmuseum Kaltbrunn" bekannt. Konsequenterweise können auch keine aktuellen Reisen gebucht werden - nur Zeitreisen in die Vergangenheit. Warum also der Name? Neu widmet sich das Museum als Schwerpunkt dem Thema Migration, also Auswanderung (speziell im 18./19. Jhdt. war die Schweiz ein Auswanderungsland) ebenso wie Einwanderung (z.B. im Zusammenhang mit dem Bau des Rickentunnels). Es müssen aber nicht unbedingt ferne Welten sein - so wurde der Schreibende von Peter Brunner in seiner Eröffnungsansprache namentlich als Binnenmigrant aus St.Gallen erwähnt ;-). Vor dem Haus konnte man sich im Festzelt verköstigen und neue Bekanntschaften knüpfen. Zwischendurch wurden die zahlreichen Anwesenden vom Jodlerclub Heimelig und dem Musikverein Eintracht unterhalten. Aber natürlich standen das Haus und die neugestaltete Ausstellung im Vordergrund.

Das Haus wird 1568 erstmals urkundlich erwähnt und ist bis auf einen gut integrierten Anbau aus Mitte des 18. Jahrhunderts weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben - obwohl es bis 1993 noch bewohnt war. Schliesslich wurde es von der Gemeinde Kaltbrunn erworben und das Ortsmuseum konnte hier einziehen.

Dem Schwerpunktthema entsprechend finden sich im Erdgeschoss ein Zimmer zu den Hintergründen der Auswanderungswellen im 19. Jhdt. Ein weiteres Zimmer stellt bekannte Auswanderer aus der Region mit Kurzbiographien vor. Durch einen Korridor mit Hinweisen auf die Unsicherheiten, die Auswanderer geplagt haben müssen, geht es zur Treppe. Im 1. Stock kommt man durch einen Raum, der nachempfindet, wie Auswanderer nach Amerika auf dem Schiff untergebracht waren, zur medizinischen Einwanderungskontrolle in Ellis Island (New York). Im Dachgeschoss befindet sich die Sonderausstellung zum Zeichner Ferdinand Arnold Brader: auf Reproduktionen von sieben seiner Zeichnungen kann bewundert werden, mit welcher Detailversessenheit der ausgewanderte Kaltbrunner gearbeitet hat. Beispiele können auch auf http://www.braderexhibit.com/ angeschaut werden.

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Einweihung der Bronzeskulptur "Nest" der Steinbildhauerin Irene Thoma, die zwar in St.Gallen wohnt und arbeitet, aber Kaltbrunner Bürgerin ist. Das Nest versinnbildlicht die Geborgenheit in der Heimat bzw. durch die Verbindung zur Heimat auch nach einer Auswanderung.

Brader Ausstellung

Besuch Museum Heiden mit Biographien von "Indiengängern" aus der Ostschweiz, Mittagessen und Dorfführung

oder: ein verschobener Frühlingsausflug!

 

Heiden Fuehrung 1

Unsere noch-Aktuarin Nicole Stadelmann hat ganze Arbeit geleistet! Nicht nur, dass sie einen höchst interessanten und abwechslungsreichen verschobenen Frühlingsausflug einwandfrei vorbereitet hat! Nein, sie hat auch noch für gutes Wetter gesorgt.

Der Anlass startete im Museum Heiden, wo Marcel Zünd, Museumsleiter, die überschaubare Gruppe begrüsste. Dann startete der Rundgang mit einer Kurzführung durch die Exponate im Bereich "Wohnkultur 18./19. Jahrhundert". Weiter ging es zum Teil "Zimmermann" der Sonderausstellung mit vielen Photographien. Es folgt der naturhistorische Bereich. Mineralien und ausgestopfte Tiere des 19. Jahrhunderts. Dazu kamen dann auch exotische Tiere (Gürteltier, Pinguin und weitere) und ethnographische Exponate wie aus den Sammlungen der vier "Auswanderer": zu den Gebrüdern Küng und Johann Conrad Sonderegger sind dort ebenfalls Tafeln in einem extra Raum ausgestellt. Marcel Zünd berichtete über viele interessante Details - nicht nur zu den Lebensgeschichten der drei Personen, sondern z.B. auch über den Versuch, hier eine Maulbeerbaum-Plantage zur Seidenraupen-Zucht zu betreiben. Nur zwei der vier Personen kamen in die Schweiz zurück - einer wurde in Indonesien Opfer eines Raubmords, einer verstarb auf dem Heimweg in Amsterdam vermutlich an den Folgen von Malaria. Die beiden Heimkehrer haben aber nie mehr richtig Kontakt zu den Einheimischen gefunden und lebten eher abgeschieden.

Heiden Museum 1

Heiden Museum 2

Heiden Museum 3

 

Zur Erholung machte die Gruppe die Mittagessen-Pause in der Linde in Heiden, bevor es dann zur Dorfführung ging.

Heiden Mittagessen

1838 war der Dorfkern praktisch komplett abgebrannt. Innerhalb von zwei Jahren wurden 58 Häuser nach einem regelmässigen, klassizistisch-biedermeierlichen Plan neu gebaut. Ein einziges Haus hatte den Brand überstanden. Die Mär dazu ist, dass der Wirt im Weinkeller so viel Wasser hatte, dass das Haus einfach nicht brennen wollte. Wahrscheinlicher könnte sein, dass auch der Gemeindammann dort gewohnt hat und die Feuerwehr in erster Linie die ganzen bei ihm gelagerten Verwaltungsakten retten wollte - erfolgreich: das einzige Haus, das nicht genau auf einer Fluchtlinie steht.

Beim Rundgang wurde natürlich auch das Dunant-Denkmal beim Kurpark besucht und von dort der Ausblick auf den Bodensee genossen. Kuren war eine wichtige Einnahmequelle - an einem Berliner Bahnhof soll sogar ein Zug mit "Berlin - Heiden" angeschrieben gewesen sein.

Schlusspunkt war ein Besuch der Kirche, die nach 1838 neu gebaut wurde und 1936 schon wieder komplett abgebrannt ist. Die Gemeinde hatte beschlossen, das damals vorgeschriebene Munitionslager im Dachgeschoss der Kirche unterzubringen. Dummerweise flog am 1. August ein Feuerwerkskörper dort durchs Fenster. Der Lehrer der Führerin war damals ein Kind und erinnert sich, dass sein Vater beim Knall gesagt haben soll "dieses Mal übertreiben sie es aber mit der 1. August-Klöpferei".

Heiden Fuehrung 2

 

Heiden Fuehrung 3

Online-Vortrag von Prof. Ernst Hafen

Genome meets iPhone – DNA Verwandte, Genealogie und das Geschäft mit Daten

Die GHGO probierte etwas Neues! Bereits am 25. April 2020 war das Thema als Vortragsanlass geplant. Die damaligen Rahmenbedingungen verunmöglichten die Durchführung eines Präsenzanlasses. Also wurde ein neuer Anlasstermin auf den 6. Februar 2021 vereinbart. Da zu diesem Zeitpunkt ein Treffen wieder nicht möglich war und es nicht nochmals verschoben werden sollte, wurde das Thema online behandelt.

DNA Inhalt

Ein sehr komplexes Thema, das von Ernst Hafen sehr anschaulich vorgetragen wurde. Dabei konnte die Zuhörerschaft feststellen, dass da viel Herzblut mit dabei ist! Kurz ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Fakten:

  • 6 Milliarden Basenpaare in der DNA-Helix im Kern jeder einzelnen Zelle
  • Gesamtlänge der DNA-Helix: 2 Meter, aufgerollt in jeder einzelnen Zelle mit einem Durchmesser von nur Bruchteilen eines Millimeters
  • Mutter und Vater geben jeweils nur eines der 23 Chromosomenpaare an die Nachkommen weiter
  • Welches Chromosom wir von Vater und Mutter erhalten, ist zufällig – es gibt ungefähr 70 x 1012 Möglichkeiten

Das nehmen wir als Argumentarium, dass wir in diesem Blog-Beitrag keine qualifizierte Zusammenfassung des Referates anbieten – weil wir dazu schlichtweg nicht in der Lage sind!

Aber wir bieten folgende Möglichkeiten an:

  • Schauen Sie sich die Aufzeichnung des Referates an – Dauer cirka 75 Minuten:
    Video-Aufzeichnung
  • Betrachten Sie die Präsentation zum Vortrag in aller Ruhe – 32 Seiten:
    Präsentation
  • Zum Thema war am 1. Dezember 2018 an der ETHZ ein Workshop organisiert worden, der in unserem damaligen Blog kurz zusammengefasst wurde – mit Links zu damaligen, heute aber immer noch aktuellen Vorträgen
    GHGO-Blog vom 1. Dezember 2018

Übrigens:
Dieser Anlass war nicht an eine Mitgliedschaft bei der GHGO gebunden! Wer sich für die Familienforschung interessiert, kann uns auch kontaktieren, wenn noch keine Mitgliedschaft besteht – aber wir freuen uns auch über Beitritte zu unserer Organisation!

 
 
 
 

Das Staatsarchiv St. Gallen hat einen Flyer erstellt:

  • Auf der einen Seite "Dokumente, Register, Archivalien. - Das Angebot im Staatsarchiv."
  • Auf der anderen Seite "Gesichter & Geschichten. - Aus dem Staatsarchiv."


Gesichter & Geschichten

Da habe ich doch als ersten Schritt bei "Gesichter & Geschichten" reingeschaut und war ziemlich überrascht, als ich den ersten Artikel "Back to the roots!" gelesen habe. Ein Erlebnis, das ich im März 2020 hatte. Da fand ich doch im Bürgerregister von Untereggen SG eine Anna Maria Paulina Riedener und einen Bruder Johann Baptist Riedener - beide geboren am 24. Dezember 1883. Allerdings war der Eintrag von Anna Maria Paulina durchgestrichen! Was war da los? Vom Staatsarchiv St. Gallen erhielt ich dann Ausschnittkopien aus den Geburtsregistern - und die ganze Geschichte dazu. Aktuell sogar noch im erwähnten Flyer!

StASG Geschichte

Diese und etliche weitere Kurzberichte zu "Gesichter & Geschichten" finden sich natürlich auf der Webseite des Staatsarchivs unter dem Link "Historische Einblicke" bei "Gesichter & Geschichten". Reinschauen lohnt sich!

 

Dokumente, Register, Archivalien

Mit einer höchst attraktiven Übersicht macht das Staatsarchiv transparent, was es dort alles gibt. Der Inhalt dieses Leporello (Faltbuch) ist ebenfalls auf der Webseite des Staatsarchivs zu finden. Abgebildet sind alle Kategorien an Dokumenten, Registern und Archivalien wie auch deklariert ist, wer dazu individuelle Recherchen macht oder Suchaufträge erteilt. Das Ganze gibt einen interessanten Gesamtüberblick. Insbesondere die Inhalte können auch uns Familiengeschichtsforschern bewusst machen, dass es nicht nur Kirchenbücher und Familienregister gibt!

Staatsarchiv Leporello

Auch hier gilt: reinschauen lohnt sich. Auf der Webseite "Wer bei uns was findet" ist die Übersicht abgebildet und wenn man daraufklickt, dann bekommt man die Ansicht sogar in Bildschirmgrösse angezeigt.

 

Alles Gute

Wenn ich schon mit einer Geschichte zu Weihnachten 1883 begonnen habe, dann darf ich auch damit schliessen, dass ich einen geruhsamen Jahresausklang wünsche, einen guten Übergang in ein hoffentlich bald wieder "normaleres" Neues Jahr, an dem wir uns hoffentlich auch wieder zu Vereinsanlässen persönlich treffen können! Alles Gute und bleibt gesund!

Euer Heinz Riedener

 
 

Mit dem neuen Format "GHGO-ONLINE" haben wir unser Angebot an unsere Mitglieder erweitert!

Neben den Vortrags- und Besichtigungsanlässen, die ja seit dem letzten Frühling teilweise abgesagt werden mussten, wurde das bisherige Zusatzangebot

  • GHGO-CHAT
    Der thematisch gegliederte Chat-Raum nur für Mitglieder, der jederzeit genutzt werden kann
  • Genealogie-Treff
    Das monatliche physische Treffen, das hauptsächlich zu Forschungszwecken genutzt wird und nicht nur den Mitgliedern zur Verfügung steht

ergänzt mit

  • GHGO-ONLINE
    Einem monatlichen Online-Treffen in einer Video-Konferenz


GHGO ONLINE 1
    
Eine Momentaufnahme während der ersten GHGO-ONLINE Video-Konferenz

 

Für dieses neue Angebot können wie auch für den Genealogie-Treff Themen gewünscht werden, die dann anlässlich der Treffen erläutert werden. Wird eine Präsentation erstellt, so soll diese im Normalfall auch mit einem Blog-Beitrag allen Mitgliedern und Webseiten-Besuchern zur Verfügung gestellt werden.

 

Was könnte nun der Grund sein, dass wieder einmal über die monatlichen Genealogie-Treffen berichtet wird?

 

  • Erstens die klare Aussage: es geht!
    Wir können in den Räumlichkeiten in Winkeln auch in diesen schwierigen Zeiten die notwendigen und vernünftigen Massnahmen einhalten.
  • Zweitens: die Beteiligung spricht dafür!
    Vor einem Monat waren 7 Personen (wovon 2 Gäste) anwesend.
    Heute waren 8 Personen (wovon 1 Gast) anwesend.
  • Drittens: Fragenstellungen und Herausforderungen waren vielfältig!
    Nach wie vor ist toll und vorzeigbar, wie die Anwesenden sich gegenseitig helfen und Fragen beantworten - darum auch für Neueinsteiger wertvoll.
  • Viertens: Sind Bilder, die man heutzutage machen kann, nicht ganz alltäglich und heben sich von früheren Berichterstattungen ab.

GT Nov2020

Für das anstehende Wintersemester hatte der Vorstand entschieden, im Hinblick auf Corona einige Veranstaltungen als Freiluft-Veranstaltungen zu planen. Damit ist man bewusst das Risiko eingegangen, sich einem (wesentlich weniger gefährlichen) Wetter-Risiko auszusetzen, was heute prompt eingetreten ist. Bis um 14 Uhr hatte der Regen zwar merklich nachgelassen - trotzdem fanden sich leider nur 4 Zuhörende beim Gallus-Brunnen auf dem Gallusplatz ein, um sich mit unserem Mitglied Walter Frei auf einen Rundgang zum Thema "Geschichten von St. Galler Familien" zu machen.

Der Referent hat dabei den zeitlichen Rahmen sehr weit gespannt - von Gallus bis zur Familie Hausmann, die bis vor wenigen Jahren noch die bekannte Apotheke in St.Gallen betrieben hatte: in der "Hecht-Apotheke" hatte 1897 Wilhelm Conrad Röntgen persönlich das erste Röntgengerät in der Schweiz installiert. Der Schwerpunkt lag aber auf 3 Personen bzw. Familien:

In der Hoffnung, dass doch noch weitere Zuhörer kommen würden, erzählte Walter Frei im leichten Nieselregen auf dem Gallusplatz über Gallus, seine umstrittene Herkunft (aus einem Kloster in den Vogesen oder doch aus Irland?) und sein Zerwürfnis mit Columban - siehe dazu auch das HLS.

Gallusplatz

Danach wurde ein Halt im Restaurant des Hotel Dom eingelegt, wo wir im Trockenen und bei einem Kaffee Details und Anekdoten zu der Familie von Watt, einschliesslich dem als Vadian besser bekannten Joachim von Watt hören konnten. Konrad von Watt (ca.1360-1403) ist der erste in St. Gallen nachgewiesen Vorfahr Vadians - er kam durch das Leinwandgewerbe in seine Ämter - fiel aber 1403 in der Schlacht bei der Vögelinsegg. Die Generationenfolge zu seinem Ururenkel Vadian kann im Geneal-Forum nachgelesen werden.

Ein kurzer Spaziergang führte uns dann vor das Haus "hinterm Turm" - gemeint ist das Haus hinter der Laurenzenkirche, wo Johannes Schlatter (1729-1813) 1761 sein "Spezereigeschäft" gegründet hatte. Neben Zucker, Gewürzen, Tabak, Hülsen- und Trockenfrüchten vertrieb er auch das neuartige Kolonialgut Kaffee ... die Firma Turm Kaffee existiert heute noch. Details zu den nächsten 3 Generationen (Hektor, 1766-1842 / Stephan, 1805-1880 / Theodor, 1847-1918) wurden dann wieder im Trockenen vorgetragen - in der Laurenzenkirche. Johannes (1729-1813) war mit Anna Barbara Zollikofer verheiratet - und wie bei Vadian über seine Tochter Dorothea, die mit Laurenz Zollikofer verheiratet war, spielte diese Familie auch wieder eine Rolle.

Rundgang SG  Laurenzenkirche 

Mit den Geschichten zur Familie Hausmann waren wir schliesslich im 20. Jahrhundert angekommen, um im 21. Jahrhundert wieder in den Nieselregen entlassen zu werden. Trotz aller Widrigkeiten hatten die 4 GHGO-Mitglieder, die gekommen waren, einen sehr unterhaltsamen Nachmittag: es sind eben diese "Geschichten" die aus "Ahnenforschung" eine "Familiengeschichtsforschung" machen.

Aufgekommen ist die Idee dazu zu Corona-Zeiten, nachdem mehrere Vortragsveranstaltungen und auch die Genealogie-Treffs abgesagt werden mussten. Dabei handelt es sich nicht um einen Chat im strengen Sinne (alle Teilnehmenden treffen sich gleichzeitig in einem Chatraum), sondern eher um eine Kombination aus Mailingliste und Forum. Das Ziel ist aber ähnlich: den Teilnehmenden eine Plattform zum "Pläuderle" zur Verfügung zu stellen.

So sollte in der Zeit von Versammlungsbeschränkungen den aktiven Vereinsmitgliedern die Möglichkeit geboten werden, die Kontakte nicht abbrechen zu lassen. Auf der anderen Seite soll es Vereinsmitgliedern, die z.B. wegen zu weiter Anreise nicht oder nur selten an unseren Veranstaltungen teilnehmen können, so ermöglicht werden, die GHGO näher kennenzulernen.

Um die Hemmschwelle für eine aktive Beteiligung am Chat möglichst niedrig zu halten, können nur GHGO-Mitglieder am GHGO-Chat teilnehmen. Nach einem Monat sind dies 31 Mitglieder, die sich zu 46 Themen 92 mal zu Wort gemeldet haben - am häufigsten zu:

top hashtags

In der Anfangsphase sind es noch verhältnismässig viele Antworten auf technische Fragen, um auch weniger stark computer-orientierten Mitgliedern den Einstieg zu erleichtern - dieser Anteil wird aber relativ gesehen sicher bald zurückgehen. Die aktuellen Zahlen findet man auf https://groups.io/g/ghgo-chat - um die Beiträge selbst lesen zu können, muss man allerdings angemeldetes GHGO-Mitglied sein.

 

Detektivarbeit in Bildarchiven
ein Hintergrund- und Erfahrungsbericht zum ETH-Corwdsourcing und FFA-Nachlass


Mit der Aussage "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" wurde zum Vortragsanlass ins M Restaurant im Hauptbahnhof St. Gallen eingeladen. Dieser Einladung folgte dann auch eine grössere Schar aus dem Mitgliederkreis, aber auch Gäste konnten willkommen geheissen werden. Weder die Fasnacht, noch das wunderschöne Wetter, konnte von einem Besuch der GHGO-Veranstaltung abhalten!

Detektivarbeit

Die knapp 20 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten dann auch interessiert den Ausführungen von Toni Heer, der von seinen Erfahrungen im Rahmen verschiedener Projekte berichtete und aufzeigte, wie viele Details auf einer Foto erkannt werden können. Eindrücklich, welche Schlussfolgerungen eine genaue Betrachtung zulässt! Faszinierend, was die Detektivarbeit in Bildarchiven alles zum Vorschein bringen kann!

Der Crowdsourcing-Ansatz der ETHZ:

  • frei zugänglicher Bilderfundus (über 500'000 Bilder)
  • nutzbare Rückmeldeoption pro Bild
  • redaktionelle Koordination durch ETH-Bildarchiv
  • laufende Kommunikation (https://blogs.ethz.ch/crowdsourcing/)
  • funktionale Erweiterungen (bspw. Geo-Referenzierung)

Prinzip:

  • Nutzung des Wissens- und Erfahrungshintergrunds der Crowd
  • Anreicherung der Kontext-Informationen
  • konvergierende Faktenlage

Nicht nur die Zuhörerschaft war zufrieden mit dem Gebotenen, den interessanten Tipps und das Erkennen von Möglichkeiten - offenbar waren auch der Referent und der GHGO-Präsident nicht unglücklich:

Praesident+Referent

Interessante Links:
Bildarchiv ETHZ
Blogs ETH-Bildarchiv
Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Georeferenzierung
SBB-Historic
SBB-Bildarchiv
Foto-CH
INSA
Swisstopo Zeitreise etc.

und dann gäbe es da noch Bahnprofil/Schienennetz als Arbeitsmittel:
Schienennetz Schweiz / Bahnprofil Schweiz CH+ von Hans G. Wägli

Wolf Seelentag, unser Vizepräsident, erinnerte an unseren Anlass vom 26. Januar 2019 in Kreuzlingen. Anschliessend an das Referat standen wir bei einer Stadtführung vor der Villa Windegg und sahen das vom Museum Rosenegg bekannte Bächler-Wappen. Die Recherche zeigte, dass die Bächler hier über mehrere Generationen eine Gerberei betrieben hatten.

Zum Vortrag begrüsste er den Referenten Arnold Bächler, der über seinen Grossvater, Höhlenforscher Emil Bächler, berichtete. Einige Fakten zu diesem weit über die Landesgrenzen bekannten Forscher finden sich selbstverständlich auch bei Wikipedia.

Emil Arnold Baechler

Emil + Arnold Bächler

Was aber an unserem Anlass geboten wurde, das war wesentlich mehr als das! Dr. med. Arnold Bächler berichtete über selber Erlebtes und über in der Familie Weitergegebenes. Entlang einer Bilderpräsentation machten die erzählten Erinnerungen angereichert mit Zitaten die Geschichte lebendig! Eine Entwicklung, die man auch allen Familiengeschichtsforschern wünscht!

Emil Baechler

Ein besonderes Erlebnis war der Humor des Referenten, der mit demjenigen seines Grossvaters sehr im Einklang wahrgenommen wurde. Die Bildergeschichte über Emil Bächler (1868-1950) startete mit Privatem und führte über das Wildkirchli, internationale Kontakte, das Drachenloch und den Naturschutz zur publizistischen Tätigkeit sowie Ehrungen und Diffamierungen.

Enkel Grossvater

Der attraktive Anlass im Naturmuseum St. Gallen ging viel zu schnell zu Ende - die Erinnerung wird länger anhalten, nicht nur, wenn man einen Höhlenbären sieht!

GHGO Naturmuseum

Wie oft hört und erlebt man den Spruch "erstens kommt es anders und zweitens als man denkt".

Mein Absicht war, möglichst ein paar individuelle Diskussionen rund um das Thema

  • Genealogie ist eine Hilfswissenschaft
  • Wissenschaften verlangen, dass Forschungsresultate veröffentlicht werden
  • Es gibt verschiedene Arten der Veröffentlichung vom Buch (physisch oder digital), über den Webseiten-Inhalt bis zu Datenbank-Inhalten
  • Was spricht gegen eine Veröffentlichung der erforschten und nicht mehr dem Personen-Datenschutz unterliegenden Personen auf offenen und frei zugänglichen Datenbanken wie Geneal-Tree, GEDBAS und ähnlichen?

Aber eben - es war nur eine Absicht und es lief dann einfach relativ viel an Interaktionen zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem ersten Genealogie-Treff im 2020. Es wurden ganze Datensammlungen zu Lebert-Vorfahren gefunden - weit über den Erwartungen. Es wurden Möglichkeiten von verschiedenen Ahnenforscher-Software-Produkten angeschaut und teilweise verglichen. Vorgehen bei der Forschung wurden diskutiert.

Schlussendlich war es ein ganz aktiver, interessanter Abend! Eine Bestätigung, dass diese Genealogie-Treffs sehr sinnvoll und wertvoll sind. Ein toller Jahres-Start! Und die Diskussion um die Veröffentlichung von Forschungsresultaten - die können wir ja bei anderer Gelegenheit führen!

Genealogie Treff 2020

Intensive Recherche-Tätigkeiten und wertvoller Informations-Austausch - auch mit erstmals teilnehmenden Personen

 

GHGO HV 2019 0

Neue Rekorde aufgestellt:

  • Hauptversammlung in 44 Minuten durchgeführt
  • 13 Neueintritte in einem Kalenderjahr

GHGO HV 2019 1

26 Personen waren bei der HV anwesend. Markus Frick führte speditiv durch die Traktanden und verabschiedete zwei Vorstandskameraden mit dem besten Dank für die aktive Mitwirkung im Vorstand - Ernst Steingruber, Beisitzer (abwesend auf hoher See) und Kurt Zuckschwerdt, langjähriger Kassier. Wahlen waren aber nicht nötig, da im Moment keine neuen Vorstands-Mitglieder aufzunehmen waren. Das Kassieramt wird temporär, d.h. für ein Jahr zusätzlich zu den anderen Aufgaben von Heinz Riedener ausgeübt - mit dem klaren Ziel innerhalb dieser Frist eine reguläre Nachfolge vorbereiten zu können.

Kurt Zuckschwerdt konnte im Rahmen der Berichterstattung über Finanzen und die Mitgliederentwicklung dann auch ein Highlight präsentieren - 13 Neueintritte, was es während seiner ganzen Amtsdauer noch nie gegeben habe!

Und ohne Lacher ging es auch nicht ab! Markus Frick stellte sich selber laut die Frage, ob er nicht in Zukunft auf den Jahresbericht verzichten könne - detaillierter stände ja alles in den Blog-Beiträgen und dort habe es sogar noch Bilder.

Für weitere Lacher sorgte Markus bei der Übergabe von Präsenten an Kurt Zuckschwerdt und Heinz Riedener - die leeren Hüllen wurden übergeben - die Inhalte für die Überreichung nach der Versammlung ausserhalb des Gebäudes in Aussicht gestellt.

GHGO HV 2019 2

 

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Kaffee und Kuchen sowie die verschiedenen individuellen Gespräche bildeten dann den zweiten Teil des Treffens. Gleichzeitig bedienten sich einzelne Anwesende bei den aus der GHGO-Archivräumung verbliebenen Dubletten - so, dass das Projekt "GHGO-Archivräumung" in wesentlichen Teilen als abgeschlossen betrachtet werden darf.

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Fakt Nr. 1:
Das Jahresprogramm 2019/2020 ist mit dem ersten Anlass am 5. Oktober 2019 gestartet worden!

Fakt Nr. 2:
Es gibt Anlässe, über welche man problemlos mit einem kleinen Aufsatz (neudeutsch: Blog-Beitrag) berichten kann und wonach die Vereinsmitglieder dann auch im Bilde sind.


Zum heutigen Anlass unternehme ich nicht den Versuch wiederzugeben, was wir erfahren und erleben durften. Es würde nämlich beim Versuch bleiben. Dem Schreiberling bleibt nur der Hinweis an die Nicht-Teilnehmenden, dass sie etwas wohl nicht einfach Reproduzierbares verpasst haben.

Josef Moser führte durch das Dorf und suchte sich dabei ein paar Punkte aus, wo er der 11-köpfigen Teilnehmergruppe einen wohl sehr kleinen Teil seines Wissens über Bazenheid weitergab. Es besteht nämlich der wohl berechtigte Verdacht, dass Josef uns auch 2-3 Tage lang hätte mit Informationen versorgen können - so tief und breit scheint sein Wissen über Bazenheid und dessen Geschichte zu sein.

Ein paar visuelle Eindrücke von einem interessanten Nachmittag:

Bazenheid: Start mit Spelterini  Bazenheid - Entwicklungsschritte  Bazenheid - Kirche 
  Bazenheid - Industrie     Bazenheid - das neueste Buch

 

 

Über unsere Kontaktseite bekommen wir Fragen aller Art aus der ganzen Welt. Wir versuchen dann, zu helfen - aber immer wieder lerne auch ich etwas Neues. Der hier wiedergegebene kurze Nekrolog (vom Oktober 1898) kam aus Brasilien, zusammen mit der Frage eines Nachkommen nach Andrioli/Andreoli aus Roveredo GR (das "u" in Autrioly dürfte ein Schreibfehler sein).

Nekrolog Anton Andrioli

Quelle: Acervo Benno Lermen, Instituto Anchietano de Pesquisas, Universidade do Vale do Rio dos Sinos - UNISINOS

 

Gestolpert bin ich über den Satz "Er war einer der ersten Brummer ...": woran denken Sie zuerst, wenn Sie von einem Brummer hören? Für mich kamen ein grosses Insekt oder ein dicker Lastwagen in diesem Zusammenhang nicht infrage. Also im Internet suchen und finden, z.B. bei Erste deutsche Einwanderer auf dem Land (Brasilien) und Die Brummer in Brasiliens Fremdenlegion. Bei diesen Söldnern handelte es sich vorwiegend um Deutsche, die es vorzogen, nach 1848 Deutschland zu verlassen - aber ab 1851 kamen aber auch einige Schweizer dazu. Die Anekdote zur Entstehung ihres Spitznamens lautet: Ihren Sold erhielten sie in großen Kupfermünzen von 40 "Reis", die gerade für ein Glas Schnaps reichten. Diese Münzen nannten sie wegen ihrer Größe "Brummer", und da das in den Kneipen anscheinend eines ihrer häufigsten Worte war, ging der Name auf sie über. Militärisch scheinen die Brummer zwar ohne grosse Bedeutung gewesen zu sein, dafür wurden sie als Kolonisten um so wichtiger, nachdem die Legion im Jahr 1852 nach dem Sieg über Rosas überflüssig geworden war. Der größte Teil blieb im Süden und fand dort eine Beschäftigung in Handel und Handwerk. So sollen sich in Rio Grande do Sul bis zu 1.500 Brummer angesiedelt haben.

Wenn Sie Informationen zu Andreoli (heutige Schreibweise laut Familienbuch) in Roveredo haben, sind Sie herzlich eingeladen, diese im Geneal-Forum mitzuteilen.

Auf http://www.kriegsreisende.de/ findet man übrigens auch einen ausführlichen Artikel zur Schweizer Reisläuferei.

 

 

Vortrag von GHGO-Mitglied Daniel Stieger, Gebenstorf AG - Pause bei Kaffee und Kuchen - Museumsführung mit Silke Schlör, Museumsleiterin Gemeindemuseum Rothus Oberriet vom 26. Mai 2019

Gemeindemuseum

Eingeladen waren die Mitglieder der GHGO und der IGAL - aber auch die Öffentlichkeit über die regionale Presse sowie die Webseite des Gemeindemuseums. Anmeldungen seitens Mitgliedern der beiden Genealogievereine waren 20 zu verzeichnen. Ziemlich pünktlich um 14:00 Uhr konnten dann aber eher 60 Personen begrüsst werden!

 

Volles Haus Referent startbereit

 

Nach der Begrüssung durch Silke Schlör weckte Dani Stieger grosses Interesse bei der Zuhörerschaft mit seiner Präsentation "Vom Reichshof Kriessern zur Gemeinde Oberriet". Er startete mit den Anfängen seiner eigenen Forschung und stellte dann die verschiedensten Sichten auf die Geschichte der Region dar. Diese waren gespickt mit Beispielen, unterschiedlichsten Abbildungen, verschiedenartigsten Quellen und konkreten Fakten aus der Stieger-Forschung. Der Referent machte die damalige Situation sehr transparent - man fühlte sich hineinversetzt. Alle konnten miterleben was Familiengeschichtsforschung ist!

Grosszügig und offen stellt der Stieger-Forscher seine Informationen zur Verfügung:
- Präsentation zum Vortrag
- Link auf seine Webseite (auch den Zugang zu den Genealogien 'Stieger' bzw. 'Fischer' rechts oben auf der Webseite beachten!)
- Für Mail-Anfragen gibt es eine Mailadresse sowie einen Hinweis auf Twitter auf der Webseite

Abschliessend schilderte Jasmin Stöckli (IGAL-Mitglied) noch kurz, wie sie zur Forschung in Oberriet kam und welche Verknüpfungen es für sie in Oberriet gibt.

Nach dem äusserst interessanten und auch unterhaltsamen Vortrag gönnten sich die Anwesenden auf Einladung der GHGO Kaffee und Kuchen, bevor es gut 16:00 Uhr mit Silke Schlör durch die verschiedenen Ausstellungsräume des Museums ging. Sie ging auf die verschiedenen Räumlichkeiten und teilweise auch auf die geplanten Weiterentwicklungen ein und gab auf dem Rundgang einen sehr guten Überblick über die Vergangenheit der Gebäude wie auch der heute darin ausgestellten Schaustücke.

Eine Führung, die den Frühlingsausflug hervorragend abgerundet hat und bei der die Zeit ebenso verflogen ist, wie am früheren Nachmittag!

- Webseite des Gemeindemuseum Rothus Oberriet
- Webseite der IGAL

 

Museumsfuehrung Museumsfuehrung 2

Politische Tradition im Wandel - Die Landsgemeinde von Appenzell Innerrhoden

Sandro Frefel, Landesarchivar von Appenzell Innerrhoden, begrüsste am Samstag, 27. April 2019 cirka 15 Mitglieder der GHGO zu einem höchst interessanten Referat. Dies im grossen Ratssaal in Appenzell und zudem am Vortag der Landsgemeinde 2019.

Über die Appenzeller Landsgemeinde war dann auch sehr viel zu erfahren. Höchstwahrscheinlich hat sie sich im Jahre 1378 erstmals versammelt. Urkundlich belegt ist die Landsgemeinde erstmals im Jahre 1403. Es war dann auch Eindrückliches über die "höchste Behörde" (früher "höchste Gewalt") zu erfahren. Besonders war zudem, dass Sandro Frefel keine Folienschlacht mit Fakten vorgetragen hat! Ganz im Gegenteil hat er Fakten mit Bildern unterstützt, die erahnen liessen, welche Bedeutung die Landsgemeinde für die Kantonsbevölkerung hat!

Nichts desto trotz gibt es natürlich auch Fakten zum Nachlesen:

Politik AI Übersicht 

Die Landsgemeinde 

Grosser Rat (Appenzell Innerrhoden)         

Auf der einen Seite Tradition - auf der anderen Seite war im Internet die Schlagzeile zu finden "Appenzeller Landsgemeinde: Erstmals live im Internet".

Das "Sönd wöllkomm!" haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Anlass gespürt und den anschliessend Apéro (offeriert von der GHGO) ebenfalls genossen. Wer nicht dabei war, der hat etwas verpasst (nicht nur den Apéro!).

Landsgemeinde

Simone BerchtoldSimone Berchtold Schiestl vom Deutschen Seminar der Universität Zürich lockte an diesem wunderschönen Samstagnachmittag mit dem Referat "Familiennamen: Geschichte und Deutung" über 20 Zuhörerinnen und Zuhörer  in den Rosenbergsaal im M-Restaurant im Hauptbahnhof St. Gallen.

Einführend erläuterte die Referentin die Veränderung vom 'unfesten Eigennamens-Zusatz' über den 'Beinamen' zum 'festen Familiennamen' entlang der Zeitachse. Bis cirka 1100 (Hochmittelalter) herrschte noch die Einnamigkeit [1. Stufe] (Ausnahme Römer), mit einer grossen Namensvielfalt durch Kombinationsmöglichkeiten mittels Zusammensetzungen von Substantiven oder Substantiven mit Adjektiven, vor. Diese Situation gibt es heute noch in Island (zusammen mit einem Beinamen nach dem Vater oder der Mutter) sowie beim Papst, bei Monarchen und bei Klosternamen. Ab 1200 werden Rufnamen plus Beinamen [2. Stufe] angetroffen, wobei die Beinamen noch nicht fix sind und gewechselt werden können. Geschwister können auch unterschiedliche Beinamen tragen. Ab 1600 war der Übergang von der Einnamigkeit (Rufname) zur Zweinamigkeit abgeschlossen [3. Stufe]. Der Familiennamen wird nun vererbt und Geschwister tragen denselben Familiennamen. Die Schreibung kann aber nach wie vor variieren!

Bei den Beinamen gab es die folgenden Benennungsmotive:
1. Berufsnamen (oder Gegenstände, die mit dem Beruf zu tun hatten)
2. Übernamen (körperliche, charakterliche oder biographische Eigenschaften)
3. Rufnamen (des Vaters oder seltener der Mutter)
4. Wohnstättennamen (nach dem Wohnort benannte Flurnamen - Einheimische)
5. Herkunftsname (nach dem früheren Wohnort benannte - Zugezogene)

 

 

 

Simone Berchtold erläuterte in der Folge, welche Schritte zur Deutung eines Familiennamens eingeschlagen werden können und welche Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Klassische Fragestellungen können dabei wohl sein:

  • an welchem Ort trat der Familienname zuerst auf und wie hat er sich verteilt?
  • wie wurde der Familienname geschrieben und gibt es dazu Varianten?
  • wie weit kann der Familienname zurückverfolgt werden?
  • welche Träger dieses Familiennamens gibt es noch?

Abschliessend wurde auf geeignete Hilfsmittel eingegangen. Unten finden sich entsprechende Listen!

Auch nach dem schlussendlich zweistündigen höchst attraktiven Dialog wurden dann noch einzelne Fragen in persönlichem Gespräch beantwortet. Offenbar ein weiterer sehr attraktiver Anlass der GHGO, der Anklang gefunden hat!

Familiennamen

 

Hilfsmittel online:

Hilfsmittel in Buchform:

  • Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. 2005. Bearbeitet von Rosa Kohlheim und Volker Kohlheim. 2., völlig neu überarbeitete Auflage. Mannheim u.a.: Dudenverlag.
  • Bach, Adolf (1952–1953): Deutsche Namenkunde, Band I: Die deutschen Personennamen. Heidelberg: Winter.
  • Baumgartner, Xaver (1983): Namengebung im mittelalterlichen Zürich. Die alt- und mittelhochdeutschen Personennamen der Zürcher Überlieferung vom Jahr 1000 bis zum Jahr 1254. Arbon: Eurotext (Studia onomastica Helvetica; Bd. 1).
  • Brechenmacher, Josef K. (1957–1963): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. 2 Bde. Limburg an der Lahn.
  • Fähndrich, Thomas (2000): Zuger Familiennamen. Entstehungsprozesse, Verfestigung, Bedeutungen (= Beiträge zur Zuger Geschichte; Bd. 14), Zug: Kalt-Zehnder.
  • Huber, Konrad (1986): Rätisches Namenbuch, Band III: Die Personennamen Graubündens. Mit Ausblicken auf Nachbargebiete. Teile I und II. Bern: Francke.
  • Schobinger, Viktor; Egli, Alfred; Kläui, Hans (1994): Zürcher Familiennamen. Entstehung, Verbreitung und Bedeutung der Namen alteingesessener Zürcher Familien. Zürich: Zürcher Kantonalbank.
  • Kunze, Konrad (2004): dtv-Atlas Namenkunde: Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. München. (leider vergriffen)

Am 27./28. März 2019 haben einige Mitglieder der GHGO in der Kantonsbibliothek Vadiana das GHGO-Archivgut analysiert und triagiert - und danach den aus heutiger Sicht richtigen Archiv-Standorten zugeführt!

 

 

Archiv vorherEinerseits waren die Zugriffe auf die Archivalien, die eine Signatur der GHGO trugen, sehr sehr bescheiden. Andererseits bestand ein grösserer Raumbedarf bei der Kantonsbibliothek Vadiana an der Notkerstrasse 22. Dies wurde zum Anlass genommen, das Thema "GHGO-Archiv" detaillierter zu bearbeiten. Im März 2018 fanden die ersten Absprachen zwischen der Kantonsbibliothek, dem Staatsarchiv und der GHGO statt und nun, ein Jahr später, wurde entsprechend den damaligen Vereinbarungen umgesetzt.

Am Mittwoch, 27. März 2019 starteten einige GHGO-Mitglieder die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit Wolfgang Göldi, dem Verantwortlichen für die Historischen Bestände bei der Kantonsbibliothek mit der Sichtung der Archivalien und der Aufteilung in
- Vereinsakten der GHGO
- übrige Archivalien.
Die Vereinsakten wurden zur Digitalisierung durch die GHGO übernommen. Für die übrigen Archivgüter wurden beurteilt, ob sie wirklich archivwürdig sind. So wurden z.B. Publikationen anderer genealogischer Organisationen aus dem Archivgut entfernt. Die verbleibenden Güter wurden nach voraussichtlicher Zuständigkeit sortiert. Mit den Bibliotheken und Archiven ausserhalb des Staatsarchivs St. Gallen wurden umgehend Abklärungen angestossen und Übergaben vereinbart. Die doch ziemlich beachtliche Restmenge wurde am Donnerstag, 28. März 2019 nachmittags Benno Hägeli, dem Verantwortlichen für die Forschungsbibliothek beim Staatsarchiv St. Gallen, überbracht. Dort erfolgt nun die Neuintegration der entsprechenden Werke.

Damit sind nun bessere Zugriffsmöglichkeiten für Forscher vorhanden und die GHGO hat sich einer Verantwortung entledigt, die sie doch nicht im erforderlichen Ausmass wahrnehmen konnte! Heutzutage würde man wohl von einer Win-Win-Situation sprechen. Sehr positiv war auch die aktive Mitwirkung einiger Mitglieder bei der Umsetzung dieses Vorhabens.

 

Analyse+Triage Archivalien Studium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dabei waren:
- Albert Seitz
- Göpf Forster
- Jakob Schegg
- Josef Allenspach
- Magnus Kühne
- Yvonne Hausheer
und
- Heinz Riedener

WagenladungenExklusivitäten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Archiv nachher

Es ist jedes Mal dasselbe und jedes Mal doch wieder ganz anders! Auch im Februar trafen sich Interessierte am dritten Donnerstag des Monats abends um 18:00 Uhr an der Kreuzbühlstrasse 41 in St. Gallen Winkeln im Center für Familiengeschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Genutzt wurden die Möglichkeiten der Internet-Recherche, aber auch der Austausch zwischen den anwesenden Spezialisten verschiedenster Bereiche.

Da kein Spezial-Traktandum vorgeschlagen war, wurde kein Kurzvortrag angeboten. Hingegen wurden Vorfahren geforscht, Vorgehen bei der Suche abgesprochen, Ahnenforscher-Dateien von einem bisher genutzten auf einen neuen Laptop übertragen. Nicht alltägliche Aktivitäten waren das Mapping von offline erfassten Kirchenbüchern und den Zusammenzug der Daten mit einer bestehenden Datensammlung - bei dieser Herausforderung werden aber wohl noch ein paar Stunden Aufwand anstehen, bis alles klar und eindeutig ist.

Und ganz besonders ist natürlich immer noch, dass an diesen Anlässen jedermann teilnehmen kann. Wer also mit einer Familiengeschichtsforschung beginnt oder bereits länger daran arbeitet, der findet bei diesen Treffen sicherlich immer Leute, die bei besonderen Herausforderungen Red und Antwort stehen können. Unverbindlich vorbeischauen - es lohnt sich!

 

Genealogie Treff Februar 2019

Nach dem ersten diesjährigen Anlass in Kreuzlingen, wo es um Männer aus der Schweiz ging, die während des Ersten Weltkriegs in Deutschen Diensten standen, lag heute der Fokus in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und bei Flüchtlingen und Internierten in Gossau SG. Karl Schmuki, Historiker, ging dabei auf folgende Gruppen ein:

  • Jüdische Emigranten 1938 - 1945/50
  • Polnische Studenten April - August 1941
  • Britische Internierte (Evadés) September 1943 - Oktober 1944

 

Karl Schmuki Historiker     GHGO Mitglieder und Nichtmitglieder

Er verstand es dabei, die damalige Situation wie die Grösse von Gossau und die wirtschaftliche Lage transparent zu machen und vor diesem Hintergrund die Geschichte in Erinnerung zu rufen. Gut dokumentiert mit Bildern wurden die Schicksale konkreter Betroffener näher gebracht und die bestehenden Rahmenbedingungen beleuchtet. So zum Beispiel der "Befehl über die Beziehungen der Zivilbevölkerung zu den Internierten" vom Eidg. Kommissär für Internierung und Hospitalisierung!

Ein Schmunzeln entlockte der Referent, wenn er auf das fantasievolle und teils mutige Verhalten der jungen Gossauerinnen im Kontakt mit den Internierten einging. Amüsant war aber auch, dass bereits die polnischen Studenten im Jahre 1941 unter anderem im Restaurant Toggenburg verpflegt wurden - wie wir am heutigen Tag ebenfalls!

Ein weiterer sehr interessanter Vortrag, der einen Einblick in die Geschichte ermöglichte, die den meisten Zuhörerinnen und Zuhörern noch vollkommen unbekannt war!

Karl Schmuki liefert Fakten     Interessierte Zuhoerer

 

Dieser GHGO-Anlass fand auch in der Presse Beachtung - Maria Keller hat für das Tagblatt berichtet!