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Wer kann im Blog berichten?

Der Webmaster und die anderen Vorstandsmitglieder haben Zugriff, um Blog-Beiträge zu erfassen. Beiträge können aber von jedermann einem Vorstandsmitglied zugestellt werden!

Geneal-Forum

Das Staatsarchiv St. Gallen hat einen Flyer erstellt:

  • Auf der einen Seite "Dokumente, Register, Archivalien. - Das Angebot im Staatsarchiv."
  • Auf der anderen Seite "Gesichter & Geschichten. - Aus dem Staatsarchiv."


Gesichter & Geschichten

Da habe ich doch als ersten Schritt bei "Gesichter & Geschichten" reingeschaut und war ziemlich überrascht, als ich den ersten Artikel "Back to the roots!" gelesen habe. Ein Erlebnis, das ich im März 2020 hatte. Da fand ich doch im Bürgerregister von Untereggen SG eine Anna Maria Paulina Riedener und einen Bruder Johann Baptist Riedener - beide geboren am 24. Dezember 1883. Allerdings war der Eintrag von Anna Maria Paulina durchgestrichen! Was war da los? Vom Staatsarchiv St. Gallen erhielt ich dann Ausschnittkopien aus den Geburtsregistern - und die ganze Geschichte dazu. Aktuell sogar noch im erwähnten Flyer!

StASG Geschichte

Diese und etliche weitere Kurzberichte zu "Gesichter & Geschichten" finden sich natürlich auf der Webseite des Staatsarchivs unter dem Link "Historische Einblicke" bei "Gesichter & Geschichten". Reinschauen lohnt sich!

 

Dokumente, Register, Archivalien

Mit einer höchst attraktiven Übersicht macht das Staatsarchiv transparent, was es dort alles gibt. Der Inhalt dieses Leporello (Faltbuch) ist ebenfalls auf der Webseite des Staatsarchivs zu finden. Abgebildet sind alle Kategorien an Dokumenten, Registern und Archivalien wie auch deklariert ist, wer dazu individuelle Recherchen macht oder Suchaufträge erteilt. Das Ganze gibt einen interessanten Gesamtüberblick. Insbesondere die Inhalte können auch uns Familiengeschichtsforschern bewusst machen, dass es nicht nur Kirchenbücher und Familienregister gibt!

Staatsarchiv Leporello

Auch hier gilt: reinschauen lohnt sich. Auf der Webseite "Wer bei uns was findet" ist die Übersicht abgebildet und wenn man daraufklickt, dann bekommt man die Ansicht sogar in Bildschirmgrösse angezeigt.

 

Alles Gute

Wenn ich schon mit einer Geschichte zu Weihnachten 1883 begonnen habe, dann darf ich auch damit schliessen, dass ich einen geruhsamen Jahresausklang wünsche, einen guten Übergang in ein hoffentlich bald wieder "normaleres" Neues Jahr, an dem wir uns hoffentlich auch wieder zu Vereinsanlässen persönlich treffen können! Alles Gute und bleibt gesund!

Euer Heinz Riedener

 
 

Mit dem neuen Format "GHGO-ONLINE" haben wir unser Angebot an unsere Mitglieder erweitert!

Neben den Vortrags- und Besichtigungsanlässen, die ja seit dem letzten Frühling teilweise abgesagt werden mussten, wurde das bisherige Zusatzangebot

  • GHGO-CHAT
    Der thematisch gegliederte Chat-Raum nur für Mitglieder, der jederzeit genutzt werden kann
  • Genealogie-Treff
    Das monatliche physische Treffen, das hauptsächlich zu Forschungszwecken genutzt wird und nicht nur den Mitgliedern zur Verfügung steht

ergänzt mit

  • GHGO-ONLINE
    Einem monatlichen Online-Treffen in einer Video-Konferenz


GHGO ONLINE 1
    
Eine Momentaufnahme während der ersten GHGO-ONLINE Video-Konferenz

 

Für dieses neue Angebot können wie auch für den Genealogie-Treff Themen gewünscht werden, die dann anlässlich der Treffen erläutert werden. Wird eine Präsentation erstellt, so soll diese im Normalfall auch mit einem Blog-Beitrag allen Mitgliedern und Webseiten-Besuchern zur Verfügung gestellt werden.

 

Was könnte nun der Grund sein, dass wieder einmal über die monatlichen Genealogie-Treffen berichtet wird?

 

  • Erstens die klare Aussage: es geht!
    Wir können in den Räumlichkeiten in Winkeln auch in diesen schwierigen Zeiten die notwendigen und vernünftigen Massnahmen einhalten.
  • Zweitens: die Beteiligung spricht dafür!
    Vor einem Monat waren 7 Personen (wovon 2 Gäste) anwesend.
    Heute waren 8 Personen (wovon 1 Gast) anwesend.
  • Drittens: Fragenstellungen und Herausforderungen waren vielfältig!
    Nach wie vor ist toll und vorzeigbar, wie die Anwesenden sich gegenseitig helfen und Fragen beantworten - darum auch für Neueinsteiger wertvoll.
  • Viertens: Sind Bilder, die man heutzutage machen kann, nicht ganz alltäglich und heben sich von früheren Berichterstattungen ab.

GT Nov2020

Für das anstehende Wintersemester hatte der Vorstand entschieden, im Hinblick auf Corona einige Veranstaltungen als Freiluft-Veranstaltungen zu planen. Damit ist man bewusst das Risiko eingegangen, sich einem (wesentlich weniger gefährlichen) Wetter-Risiko auszusetzen, was heute prompt eingetreten ist. Bis um 14 Uhr hatte der Regen zwar merklich nachgelassen - trotzdem fanden sich leider nur 4 Zuhörende beim Gallus-Brunnen auf dem Gallusplatz ein, um sich mit unserem Mitglied Walter Frei auf einen Rundgang zum Thema "Geschichten von St. Galler Familien" zu machen.

Der Referent hat dabei den zeitlichen Rahmen sehr weit gespannt - von Gallus bis zur Familie Hausmann, die bis vor wenigen Jahren noch die bekannte Apotheke in St.Gallen betrieben hatte: in der "Hecht-Apotheke" hatte 1897 Wilhelm Conrad Röntgen persönlich das erste Röntgengerät in der Schweiz installiert. Der Schwerpunkt lag aber auf 3 Personen bzw. Familien:

In der Hoffnung, dass doch noch weitere Zuhörer kommen würden, erzählte Walter Frei im leichten Nieselregen auf dem Gallusplatz über Gallus, seine umstrittene Herkunft (aus einem Kloster in den Vogesen oder doch aus Irland?) und sein Zerwürfnis mit Columban - siehe dazu auch das HLS.

Gallusplatz

Danach wurde ein Halt im Restaurant des Hotel Dom eingelegt, wo wir im Trockenen und bei einem Kaffee Details und Anekdoten zu der Familie von Watt, einschliesslich dem als Vadian besser bekannten Joachim von Watt hören konnten. Konrad von Watt (ca.1360-1403) ist der erste in St. Gallen nachgewiesen Vorfahr Vadians - er kam durch das Leinwandgewerbe in seine Ämter - fiel aber 1403 in der Schlacht bei der Vögelinsegg. Die Generationenfolge zu seinem Ururenkel Vadian kann im Geneal-Forum nachgelesen werden.

Ein kurzer Spaziergang führte uns dann vor das Haus "hinterm Turm" - gemeint ist das Haus hinter der Laurenzenkirche, wo Johannes Schlatter (1729-1813) 1761 sein "Spezereigeschäft" gegründet hatte. Neben Zucker, Gewürzen, Tabak, Hülsen- und Trockenfrüchten vertrieb er auch das neuartige Kolonialgut Kaffee ... die Firma Turm Kaffee existiert heute noch. Details zu den nächsten 3 Generationen (Hektor, 1766-1842 / Stephan, 1805-1880 / Theodor, 1847-1918) wurden dann wieder im Trockenen vorgetragen - in der Laurenzenkirche. Johannes (1729-1813) war mit Anna Barbara Zollikofer verheiratet - und wie bei Vadian über seine Tochter Dorothea, die mit Laurenz Zollikofer verheiratet war, spielte diese Familie auch wieder eine Rolle.

Rundgang SG  Laurenzenkirche 

Mit den Geschichten zur Familie Hausmann waren wir schliesslich im 20. Jahrhundert angekommen, um im 21. Jahrhundert wieder in den Nieselregen entlassen zu werden. Trotz aller Widrigkeiten hatten die 4 GHGO-Mitglieder, die gekommen waren, einen sehr unterhaltsamen Nachmittag: es sind eben diese "Geschichten" die aus "Ahnenforschung" eine "Familiengeschichtsforschung" machen.

Aufgekommen ist die Idee dazu zu Corona-Zeiten, nachdem mehrere Vortragsveranstaltungen und auch die Genealogie-Treffs abgesagt werden mussten. Dabei handelt es sich nicht um einen Chat im strengen Sinne (alle Teilnehmenden treffen sich gleichzeitig in einem Chatraum), sondern eher um eine Kombination aus Mailingliste und Forum. Das Ziel ist aber ähnlich: den Teilnehmenden eine Plattform zum "Pläuderle" zur Verfügung zu stellen.

So sollte in der Zeit von Versammlungsbeschränkungen den aktiven Vereinsmitgliedern die Möglichkeit geboten werden, die Kontakte nicht abbrechen zu lassen. Auf der anderen Seite soll es Vereinsmitgliedern, die z.B. wegen zu weiter Anreise nicht oder nur selten an unseren Veranstaltungen teilnehmen können, so ermöglicht werden, die GHGO näher kennenzulernen.

Um die Hemmschwelle für eine aktive Beteiligung am Chat möglichst niedrig zu halten, können nur GHGO-Mitglieder am GHGO-Chat teilnehmen. Nach einem Monat sind dies 31 Mitglieder, die sich zu 46 Themen 92 mal zu Wort gemeldet haben - am häufigsten zu:

top hashtags

In der Anfangsphase sind es noch verhältnismässig viele Antworten auf technische Fragen, um auch weniger stark computer-orientierten Mitgliedern den Einstieg zu erleichtern - dieser Anteil wird aber relativ gesehen sicher bald zurückgehen. Die aktuellen Zahlen findet man auf https://groups.io/g/ghgo-chat - um die Beiträge selbst lesen zu können, muss man allerdings angemeldetes GHGO-Mitglied sein.

 

Detektivarbeit in Bildarchiven
ein Hintergrund- und Erfahrungsbericht zum ETH-Corwdsourcing und FFA-Nachlass


Mit der Aussage "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" wurde zum Vortragsanlass ins M Restaurant im Hauptbahnhof St. Gallen eingeladen. Dieser Einladung folgte dann auch eine grössere Schar aus dem Mitgliederkreis, aber auch Gäste konnten willkommen geheissen werden. Weder die Fasnacht, noch das wunderschöne Wetter, konnte von einem Besuch der GHGO-Veranstaltung abhalten!

Detektivarbeit

Die knapp 20 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten dann auch interessiert den Ausführungen von Toni Heer, der von seinen Erfahrungen im Rahmen verschiedener Projekte berichtete und aufzeigte, wie viele Details auf einer Foto erkannt werden können. Eindrücklich, welche Schlussfolgerungen eine genaue Betrachtung zulässt! Faszinierend, was die Detektivarbeit in Bildarchiven alles zum Vorschein bringen kann!

Der Crowdsourcing-Ansatz der ETHZ:

  • frei zugänglicher Bilderfundus (über 500'000 Bilder)
  • nutzbare Rückmeldeoption pro Bild
  • redaktionelle Koordination durch ETH-Bildarchiv
  • laufende Kommunikation (https://blogs.ethz.ch/crowdsourcing/)
  • funktionale Erweiterungen (bspw. Geo-Referenzierung)

Prinzip:

  • Nutzung des Wissens- und Erfahrungshintergrunds der Crowd
  • Anreicherung der Kontext-Informationen
  • konvergierende Faktenlage

Nicht nur die Zuhörerschaft war zufrieden mit dem Gebotenen, den interessanten Tipps und das Erkennen von Möglichkeiten - offenbar waren auch der Referent und der GHGO-Präsident nicht unglücklich:

Praesident+Referent

Interessante Links:
Bildarchiv ETHZ
Blogs ETH-Bildarchiv
Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Georeferenzierung
SBB-Historic
SBB-Bildarchiv
Foto-CH
INSA
Swisstopo Zeitreise etc.

und dann gäbe es da noch Bahnprofil/Schienennetz als Arbeitsmittel:
Schienennetz Schweiz / Bahnprofil Schweiz CH+ von Hans G. Wägli

Wolf Seelentag, unser Vizepräsident, erinnerte an unseren Anlass vom 26. Januar 2019 in Kreuzlingen. Anschliessend an das Referat standen wir bei einer Stadtführung vor der Villa Windegg und sahen das vom Museum Rosenegg bekannte Bächler-Wappen. Die Recherche zeigte, dass die Bächler hier über mehrere Generationen eine Gerberei betrieben hatten.

Zum Vortrag begrüsste er den Referenten Arnold Bächler, der über seinen Grossvater, Höhlenforscher Emil Bächler, berichtete. Einige Fakten zu diesem weit über die Landesgrenzen bekannten Forscher finden sich selbstverständlich auch bei Wikipedia.

Emil Arnold Baechler

Emil + Arnold Bächler

Was aber an unserem Anlass geboten wurde, das war wesentlich mehr als das! Dr. med. Arnold Bächler berichtete über selber Erlebtes und über in der Familie Weitergegebenes. Entlang einer Bilderpräsentation machten die erzählten Erinnerungen angereichert mit Zitaten die Geschichte lebendig! Eine Entwicklung, die man auch allen Familiengeschichtsforschern wünscht!

Emil Baechler

Ein besonderes Erlebnis war der Humor des Referenten, der mit demjenigen seines Grossvaters sehr im Einklang wahrgenommen wurde. Die Bildergeschichte über Emil Bächler (1868-1950) startete mit Privatem und führte über das Wildkirchli, internationale Kontakte, das Drachenloch und den Naturschutz zur publizistischen Tätigkeit sowie Ehrungen und Diffamierungen.

Enkel Grossvater

Der attraktive Anlass im Naturmuseum St. Gallen ging viel zu schnell zu Ende - die Erinnerung wird länger anhalten, nicht nur, wenn man einen Höhlenbären sieht!

GHGO Naturmuseum

Wie oft hört und erlebt man den Spruch "erstens kommt es anders und zweitens als man denkt".

Mein Absicht war, möglichst ein paar individuelle Diskussionen rund um das Thema

  • Genealogie ist eine Hilfswissenschaft
  • Wissenschaften verlangen, dass Forschungsresultate veröffentlicht werden
  • Es gibt verschiedene Arten der Veröffentlichung vom Buch (physisch oder digital), über den Webseiten-Inhalt bis zu Datenbank-Inhalten
  • Was spricht gegen eine Veröffentlichung der erforschten und nicht mehr dem Personen-Datenschutz unterliegenden Personen auf offenen und frei zugänglichen Datenbanken wie Geneal-Tree, GEDBAS und ähnlichen?

Aber eben - es war nur eine Absicht und es lief dann einfach relativ viel an Interaktionen zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem ersten Genealogie-Treff im 2020. Es wurden ganze Datensammlungen zu Lebert-Vorfahren gefunden - weit über den Erwartungen. Es wurden Möglichkeiten von verschiedenen Ahnenforscher-Software-Produkten angeschaut und teilweise verglichen. Vorgehen bei der Forschung wurden diskutiert.

Schlussendlich war es ein ganz aktiver, interessanter Abend! Eine Bestätigung, dass diese Genealogie-Treffs sehr sinnvoll und wertvoll sind. Ein toller Jahres-Start! Und die Diskussion um die Veröffentlichung von Forschungsresultaten - die können wir ja bei anderer Gelegenheit führen!

Genealogie Treff 2020

Intensive Recherche-Tätigkeiten und wertvoller Informations-Austausch - auch mit erstmals teilnehmenden Personen

 

GHGO HV 2019 0

Neue Rekorde aufgestellt:

  • Hauptversammlung in 44 Minuten durchgeführt
  • 13 Neueintritte in einem Kalenderjahr

GHGO HV 2019 1

26 Personen waren bei der HV anwesend. Markus Frick führte speditiv durch die Traktanden und verabschiedete zwei Vorstandskameraden mit dem besten Dank für die aktive Mitwirkung im Vorstand - Ernst Steingruber, Beisitzer (abwesend auf hoher See) und Kurt Zuckschwerdt, langjähriger Kassier. Wahlen waren aber nicht nötig, da im Moment keine neuen Vorstands-Mitglieder aufzunehmen waren. Das Kassieramt wird temporär, d.h. für ein Jahr zusätzlich zu den anderen Aufgaben von Heinz Riedener ausgeübt - mit dem klaren Ziel innerhalb dieser Frist eine reguläre Nachfolge vorbereiten zu können.

Kurt Zuckschwerdt konnte im Rahmen der Berichterstattung über Finanzen und die Mitgliederentwicklung dann auch ein Highlight präsentieren - 13 Neueintritte, was es während seiner ganzen Amtsdauer noch nie gegeben habe!

Und ohne Lacher ging es auch nicht ab! Markus Frick stellte sich selber laut die Frage, ob er nicht in Zukunft auf den Jahresbericht verzichten könne - detaillierter stände ja alles in den Blog-Beiträgen und dort habe es sogar noch Bilder.

Für weitere Lacher sorgte Markus bei der Übergabe von Präsenten an Kurt Zuckschwerdt und Heinz Riedener - die leeren Hüllen wurden übergeben - die Inhalte für die Überreichung nach der Versammlung ausserhalb des Gebäudes in Aussicht gestellt.

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Kaffee und Kuchen sowie die verschiedenen individuellen Gespräche bildeten dann den zweiten Teil des Treffens. Gleichzeitig bedienten sich einzelne Anwesende bei den aus der GHGO-Archivräumung verbliebenen Dubletten - so, dass das Projekt "GHGO-Archivräumung" in wesentlichen Teilen als abgeschlossen betrachtet werden darf.

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Fakt Nr. 1:
Das Jahresprogramm 2019/2020 ist mit dem ersten Anlass am 5. Oktober 2019 gestartet worden!

Fakt Nr. 2:
Es gibt Anlässe, über welche man problemlos mit einem kleinen Aufsatz (neudeutsch: Blog-Beitrag) berichten kann und wonach die Vereinsmitglieder dann auch im Bilde sind.


Zum heutigen Anlass unternehme ich nicht den Versuch wiederzugeben, was wir erfahren und erleben durften. Es würde nämlich beim Versuch bleiben. Dem Schreiberling bleibt nur der Hinweis an die Nicht-Teilnehmenden, dass sie etwas wohl nicht einfach Reproduzierbares verpasst haben.

Josef Moser führte durch das Dorf und suchte sich dabei ein paar Punkte aus, wo er der 11-köpfigen Teilnehmergruppe einen wohl sehr kleinen Teil seines Wissens über Bazenheid weitergab. Es besteht nämlich der wohl berechtigte Verdacht, dass Josef uns auch 2-3 Tage lang hätte mit Informationen versorgen können - so tief und breit scheint sein Wissen über Bazenheid und dessen Geschichte zu sein.

Ein paar visuelle Eindrücke von einem interessanten Nachmittag:

Bazenheid: Start mit Spelterini  Bazenheid - Entwicklungsschritte  Bazenheid - Kirche 
  Bazenheid - Industrie     Bazenheid - das neueste Buch

 

 

Über unsere Kontaktseite bekommen wir Fragen aller Art aus der ganzen Welt. Wir versuchen dann, zu helfen - aber immer wieder lerne auch ich etwas Neues. Der hier wiedergegebene kurze Nekrolog (vom Oktober 1898) kam aus Brasilien, zusammen mit der Frage eines Nachkommen nach Andrioli/Andreoli aus Roveredo GR (das "u" in Autrioly dürfte ein Schreibfehler sein).

Nekrolog Anton Andrioli

Quelle: Acervo Benno Lermen, Instituto Anchietano de Pesquisas, Universidade do Vale do Rio dos Sinos - UNISINOS

 

Gestolpert bin ich über den Satz "Er war einer der ersten Brummer ...": woran denken Sie zuerst, wenn Sie von einem Brummer hören? Für mich kamen ein grosses Insekt oder ein dicker Lastwagen in diesem Zusammenhang nicht infrage. Also im Internet suchen und finden, z.B. bei Erste deutsche Einwanderer auf dem Land (Brasilien) und Die Brummer in Brasiliens Fremdenlegion. Bei diesen Söldnern handelte es sich vorwiegend um Deutsche, die es vorzogen, nach 1848 Deutschland zu verlassen - aber ab 1851 kamen aber auch einige Schweizer dazu. Die Anekdote zur Entstehung ihres Spitznamens lautet: Ihren Sold erhielten sie in großen Kupfermünzen von 40 "Reis", die gerade für ein Glas Schnaps reichten. Diese Münzen nannten sie wegen ihrer Größe "Brummer", und da das in den Kneipen anscheinend eines ihrer häufigsten Worte war, ging der Name auf sie über. Militärisch scheinen die Brummer zwar ohne grosse Bedeutung gewesen zu sein, dafür wurden sie als Kolonisten um so wichtiger, nachdem die Legion im Jahr 1852 nach dem Sieg über Rosas überflüssig geworden war. Der größte Teil blieb im Süden und fand dort eine Beschäftigung in Handel und Handwerk. So sollen sich in Rio Grande do Sul bis zu 1.500 Brummer angesiedelt haben.

Wenn Sie Informationen zu Andreoli (heutige Schreibweise laut Familienbuch) in Roveredo haben, sind Sie herzlich eingeladen, diese im Geneal-Forum mitzuteilen.

Auf http://www.kriegsreisende.de/ findet man übrigens auch einen ausführlichen Artikel zur Schweizer Reisläuferei.

 

 

Vortrag von GHGO-Mitglied Daniel Stieger, Gebenstorf AG - Pause bei Kaffee und Kuchen - Museumsführung mit Silke Schlör, Museumsleiterin Gemeindemuseum Rothus Oberriet vom 26. Mai 2019

Gemeindemuseum

Eingeladen waren die Mitglieder der GHGO und der IGAL - aber auch die Öffentlichkeit über die regionale Presse sowie die Webseite des Gemeindemuseums. Anmeldungen seitens Mitgliedern der beiden Genealogievereine waren 20 zu verzeichnen. Ziemlich pünktlich um 14:00 Uhr konnten dann aber eher 60 Personen begrüsst werden!

 

Volles Haus Referent startbereit

 

Nach der Begrüssung durch Silke Schlör weckte Dani Stieger grosses Interesse bei der Zuhörerschaft mit seiner Präsentation "Vom Reichshof Kriessern zur Gemeinde Oberriet". Er startete mit den Anfängen seiner eigenen Forschung und stellte dann die verschiedensten Sichten auf die Geschichte der Region dar. Diese waren gespickt mit Beispielen, unterschiedlichsten Abbildungen, verschiedenartigsten Quellen und konkreten Fakten aus der Stieger-Forschung. Der Referent machte die damalige Situation sehr transparent - man fühlte sich hineinversetzt. Alle konnten miterleben was Familiengeschichtsforschung ist!

Grosszügig und offen stellt der Stieger-Forscher seine Informationen zur Verfügung:
- Präsentation zum Vortrag
- Link auf seine Webseite (auch den Zugang zu den Genealogien 'Stieger' bzw. 'Fischer' rechts oben auf der Webseite beachten!)
- Für Mail-Anfragen gibt es eine Mailadresse sowie einen Hinweis auf Twitter auf der Webseite

Abschliessend schilderte Jasmin Stöckli (IGAL-Mitglied) noch kurz, wie sie zur Forschung in Oberriet kam und welche Verknüpfungen es für sie in Oberriet gibt.

Nach dem äusserst interessanten und auch unterhaltsamen Vortrag gönnten sich die Anwesenden auf Einladung der GHGO Kaffee und Kuchen, bevor es gut 16:00 Uhr mit Silke Schlör durch die verschiedenen Ausstellungsräume des Museums ging. Sie ging auf die verschiedenen Räumlichkeiten und teilweise auch auf die geplanten Weiterentwicklungen ein und gab auf dem Rundgang einen sehr guten Überblick über die Vergangenheit der Gebäude wie auch der heute darin ausgestellten Schaustücke.

Eine Führung, die den Frühlingsausflug hervorragend abgerundet hat und bei der die Zeit ebenso verflogen ist, wie am früheren Nachmittag!

- Webseite des Gemeindemuseum Rothus Oberriet
- Webseite der IGAL

 

Museumsfuehrung Museumsfuehrung 2

Politische Tradition im Wandel - Die Landsgemeinde von Appenzell Innerrhoden

Sandro Frefel, Landesarchivar von Appenzell Innerrhoden, begrüsste am Samstag, 27. April 2019 cirka 15 Mitglieder der GHGO zu einem höchst interessanten Referat. Dies im grossen Ratssaal in Appenzell und zudem am Vortag der Landsgemeinde 2019.

Über die Appenzeller Landsgemeinde war dann auch sehr viel zu erfahren. Höchstwahrscheinlich hat sie sich im Jahre 1378 erstmals versammelt. Urkundlich belegt ist die Landsgemeinde erstmals im Jahre 1403. Es war dann auch Eindrückliches über die "höchste Behörde" (früher "höchste Gewalt") zu erfahren. Besonders war zudem, dass Sandro Frefel keine Folienschlacht mit Fakten vorgetragen hat! Ganz im Gegenteil hat er Fakten mit Bildern unterstützt, die erahnen liessen, welche Bedeutung die Landsgemeinde für die Kantonsbevölkerung hat!

Nichts desto trotz gibt es natürlich auch Fakten zum Nachlesen:

Politik AI Übersicht 

Die Landsgemeinde 

Grosser Rat (Appenzell Innerrhoden)         

Auf der einen Seite Tradition - auf der anderen Seite war im Internet die Schlagzeile zu finden "Appenzeller Landsgemeinde: Erstmals live im Internet".

Das "Sönd wöllkomm!" haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Anlass gespürt und den anschliessend Apéro (offeriert von der GHGO) ebenfalls genossen. Wer nicht dabei war, der hat etwas verpasst (nicht nur den Apéro!).

Landsgemeinde

Simone BerchtoldSimone Berchtold Schiestl vom Deutschen Seminar der Universität Zürich lockte an diesem wunderschönen Samstagnachmittag mit dem Referat "Familiennamen: Geschichte und Deutung" über 20 Zuhörerinnen und Zuhörer  in den Rosenbergsaal im M-Restaurant im Hauptbahnhof St. Gallen.

Einführend erläuterte die Referentin die Veränderung vom 'unfesten Eigennamens-Zusatz' über den 'Beinamen' zum 'festen Familiennamen' entlang der Zeitachse. Bis cirka 1100 (Hochmittelalter) herrschte noch die Einnamigkeit [1. Stufe] (Ausnahme Römer), mit einer grossen Namensvielfalt durch Kombinationsmöglichkeiten mittels Zusammensetzungen von Substantiven oder Substantiven mit Adjektiven, vor. Diese Situation gibt es heute noch in Island (zusammen mit einem Beinamen nach dem Vater oder der Mutter) sowie beim Papst, bei Monarchen und bei Klosternamen. Ab 1200 werden Rufnamen plus Beinamen [2. Stufe] angetroffen, wobei die Beinamen noch nicht fix sind und gewechselt werden können. Geschwister können auch unterschiedliche Beinamen tragen. Ab 1600 war der Übergang von der Einnamigkeit (Rufname) zur Zweinamigkeit abgeschlossen [3. Stufe]. Der Familiennamen wird nun vererbt und Geschwister tragen denselben Familiennamen. Die Schreibung kann aber nach wie vor variieren!

Bei den Beinamen gab es die folgenden Benennungsmotive:
1. Berufsnamen (oder Gegenstände, die mit dem Beruf zu tun hatten)
2. Übernamen (körperliche, charakterliche oder biographische Eigenschaften)
3. Rufnamen (des Vaters oder seltener der Mutter)
4. Wohnstättennamen (nach dem Wohnort benannte Flurnamen - Einheimische)
5. Herkunftsname (nach dem früheren Wohnort benannte - Zugezogene)

 

 

 

Simone Berchtold erläuterte in der Folge, welche Schritte zur Deutung eines Familiennamens eingeschlagen werden können und welche Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Klassische Fragestellungen können dabei wohl sein:

  • an welchem Ort trat der Familienname zuerst auf und wie hat er sich verteilt?
  • wie wurde der Familienname geschrieben und gibt es dazu Varianten?
  • wie weit kann der Familienname zurückverfolgt werden?
  • welche Träger dieses Familiennamens gibt es noch?

Abschliessend wurde auf geeignete Hilfsmittel eingegangen. Unten finden sich entsprechende Listen!

Auch nach dem schlussendlich zweistündigen höchst attraktiven Dialog wurden dann noch einzelne Fragen in persönlichem Gespräch beantwortet. Offenbar ein weiterer sehr attraktiver Anlass der GHGO, der Anklang gefunden hat!

Familiennamen

 

Hilfsmittel online:

Hilfsmittel in Buchform:

  • Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. 2005. Bearbeitet von Rosa Kohlheim und Volker Kohlheim. 2., völlig neu überarbeitete Auflage. Mannheim u.a.: Dudenverlag.
  • Bach, Adolf (1952–1953): Deutsche Namenkunde, Band I: Die deutschen Personennamen. Heidelberg: Winter.
  • Baumgartner, Xaver (1983): Namengebung im mittelalterlichen Zürich. Die alt- und mittelhochdeutschen Personennamen der Zürcher Überlieferung vom Jahr 1000 bis zum Jahr 1254. Arbon: Eurotext (Studia onomastica Helvetica; Bd. 1).
  • Brechenmacher, Josef K. (1957–1963): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. 2 Bde. Limburg an der Lahn.
  • Fähndrich, Thomas (2000): Zuger Familiennamen. Entstehungsprozesse, Verfestigung, Bedeutungen (= Beiträge zur Zuger Geschichte; Bd. 14), Zug: Kalt-Zehnder.
  • Huber, Konrad (1986): Rätisches Namenbuch, Band III: Die Personennamen Graubündens. Mit Ausblicken auf Nachbargebiete. Teile I und II. Bern: Francke.
  • Schobinger, Viktor; Egli, Alfred; Kläui, Hans (1994): Zürcher Familiennamen. Entstehung, Verbreitung und Bedeutung der Namen alteingesessener Zürcher Familien. Zürich: Zürcher Kantonalbank.
  • Kunze, Konrad (2004): dtv-Atlas Namenkunde: Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. München. (leider vergriffen)

Am 27./28. März 2019 haben einige Mitglieder der GHGO in der Kantonsbibliothek Vadiana das GHGO-Archivgut analysiert und triagiert - und danach den aus heutiger Sicht richtigen Archiv-Standorten zugeführt!

 

 

Archiv vorherEinerseits waren die Zugriffe auf die Archivalien, die eine Signatur der GHGO trugen, sehr sehr bescheiden. Andererseits bestand ein grösserer Raumbedarf bei der Kantonsbibliothek Vadiana an der Notkerstrasse 22. Dies wurde zum Anlass genommen, das Thema "GHGO-Archiv" detaillierter zu bearbeiten. Im März 2018 fanden die ersten Absprachen zwischen der Kantonsbibliothek, dem Staatsarchiv und der GHGO statt und nun, ein Jahr später, wurde entsprechend den damaligen Vereinbarungen umgesetzt.

Am Mittwoch, 27. März 2019 starteten einige GHGO-Mitglieder die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit Wolfgang Göldi, dem Verantwortlichen für die Historischen Bestände bei der Kantonsbibliothek mit der Sichtung der Archivalien und der Aufteilung in
- Vereinsakten der GHGO
- übrige Archivalien.
Die Vereinsakten wurden zur Digitalisierung durch die GHGO übernommen. Für die übrigen Archivgüter wurden beurteilt, ob sie wirklich archivwürdig sind. So wurden z.B. Publikationen anderer genealogischer Organisationen aus dem Archivgut entfernt. Die verbleibenden Güter wurden nach voraussichtlicher Zuständigkeit sortiert. Mit den Bibliotheken und Archiven ausserhalb des Staatsarchivs St. Gallen wurden umgehend Abklärungen angestossen und Übergaben vereinbart. Die doch ziemlich beachtliche Restmenge wurde am Donnerstag, 28. März 2019 nachmittags Benno Hägeli, dem Verantwortlichen für die Forschungsbibliothek beim Staatsarchiv St. Gallen, überbracht. Dort erfolgt nun die Neuintegration der entsprechenden Werke.

Damit sind nun bessere Zugriffsmöglichkeiten für Forscher vorhanden und die GHGO hat sich einer Verantwortung entledigt, die sie doch nicht im erforderlichen Ausmass wahrnehmen konnte! Heutzutage würde man wohl von einer Win-Win-Situation sprechen. Sehr positiv war auch die aktive Mitwirkung einiger Mitglieder bei der Umsetzung dieses Vorhabens.

 

Analyse+Triage Archivalien Studium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dabei waren:
- Albert Seitz
- Göpf Forster
- Jakob Schegg
- Josef Allenspach
- Magnus Kühne
- Yvonne Hausheer
und
- Heinz Riedener

WagenladungenExklusivitäten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Archiv nachher

Es ist jedes Mal dasselbe und jedes Mal doch wieder ganz anders! Auch im Februar trafen sich Interessierte am dritten Donnerstag des Monats abends um 18:00 Uhr an der Kreuzbühlstrasse 41 in St. Gallen Winkeln im Center für Familiengeschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Genutzt wurden die Möglichkeiten der Internet-Recherche, aber auch der Austausch zwischen den anwesenden Spezialisten verschiedenster Bereiche.

Da kein Spezial-Traktandum vorgeschlagen war, wurde kein Kurzvortrag angeboten. Hingegen wurden Vorfahren geforscht, Vorgehen bei der Suche abgesprochen, Ahnenforscher-Dateien von einem bisher genutzten auf einen neuen Laptop übertragen. Nicht alltägliche Aktivitäten waren das Mapping von offline erfassten Kirchenbüchern und den Zusammenzug der Daten mit einer bestehenden Datensammlung - bei dieser Herausforderung werden aber wohl noch ein paar Stunden Aufwand anstehen, bis alles klar und eindeutig ist.

Und ganz besonders ist natürlich immer noch, dass an diesen Anlässen jedermann teilnehmen kann. Wer also mit einer Familiengeschichtsforschung beginnt oder bereits länger daran arbeitet, der findet bei diesen Treffen sicherlich immer Leute, die bei besonderen Herausforderungen Red und Antwort stehen können. Unverbindlich vorbeischauen - es lohnt sich!

 

Genealogie Treff Februar 2019

Nach dem ersten diesjährigen Anlass in Kreuzlingen, wo es um Männer aus der Schweiz ging, die während des Ersten Weltkriegs in Deutschen Diensten standen, lag heute der Fokus in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und bei Flüchtlingen und Internierten in Gossau SG. Karl Schmuki, Historiker, ging dabei auf folgende Gruppen ein:

  • Jüdische Emigranten 1938 - 1945/50
  • Polnische Studenten April - August 1941
  • Britische Internierte (Evadés) September 1943 - Oktober 1944

 

Karl Schmuki Historiker     GHGO Mitglieder und Nichtmitglieder

Er verstand es dabei, die damalige Situation wie die Grösse von Gossau und die wirtschaftliche Lage transparent zu machen und vor diesem Hintergrund die Geschichte in Erinnerung zu rufen. Gut dokumentiert mit Bildern wurden die Schicksale konkreter Betroffener näher gebracht und die bestehenden Rahmenbedingungen beleuchtet. So zum Beispiel der "Befehl über die Beziehungen der Zivilbevölkerung zu den Internierten" vom Eidg. Kommissär für Internierung und Hospitalisierung!

Ein Schmunzeln entlockte der Referent, wenn er auf das fantasievolle und teils mutige Verhalten der jungen Gossauerinnen im Kontakt mit den Internierten einging. Amüsant war aber auch, dass bereits die polnischen Studenten im Jahre 1941 unter anderem im Restaurant Toggenburg verpflegt wurden - wie wir am heutigen Tag ebenfalls!

Ein weiterer sehr interessanter Vortrag, der einen Einblick in die Geschichte ermöglichte, die den meisten Zuhörerinnen und Zuhörern noch vollkommen unbekannt war!

Karl Schmuki liefert Fakten     Interessierte Zuhoerer

 

Dieser GHGO-Anlass fand auch in der Presse Beachtung - Maria Keller hat für das Tagblatt berichtet!

Unter diesem Titel begeisterte Dominik Gügel, der Direktor des Napolenmuseums Thurgau, die GHGO-Mitglieder im "Das Trösch" in Kreuzlingen zwei Stunden lang mit Fakten, Interpretationen, persönlichen Eindrücken und Tipps. Der Fokus lag auf den Männern aus der Schweiz bei dem früher in Konstanz stationierten 6. Badischen Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114. Dies war auch der Inhalt der Sonderausstellung der besonderen Art im Napoleonmuseum Arenenberg vom Mai bis Dezember 2018, deren unterirdischer Teil inzwischen weiter verlängert wurde.

Dominik Guegel 

Attraktiv dokumentiert mit den Informationen zu den Lebensgeschichten von Vizewachtmeister Richard Adler, Spross einer Schuhhändler-Dynastie jüdischen Glaubens (u.a. Kreuzlingen) und Leutnant Adolf Merk, Textilhändler (Frauenfeld) und ergänzt mit faszinierenden Hinweisen zur Quellensituation zu den Soldaten in den Weltkriegen für die Ahnenforschung, waren die Anlass-Teilnehmer von der ersten bis zur letzten Minute aufmerksam am Zuhören und total überrascht, wie schnell die Zeit verflog. Dominik Gügel hätte man noch viel länger zuhören können!

wir waren auch dabei

Nach einer kurzen Mittagessenspause zog es den Grossteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Hause. Eine Handvoll Wissbegieriger verbrachte am Nachmittag noch gut 1 1/2 Stunden mit Heidi Hofstetter, einer Stadt- und Museumsführerin in Kreuzlingen. Mit ihr erlebte diese kleinere Gruppe einen sehr informativen Rundgang durch einen Teil von Kreuzlingen auf einer Führung "Häuser mit Namen". Vom Haus "Roberta" bis zum ehemaligen Augustinerstift konnten nicht nur die unterschiedlichsten Baustile wahrgenommen, sondern auch die Häuser-Geschichten erfahren werden!

Wappen Villa Windegg

Das Wappen gehört den Bächler von Egelshofen (heute Kreuzlingen) -  aber wie kam es an dieses Haus?
Nachtrag vom 05.10.2019:
Diese Fragestellung ist in der Zwischenzeit geklärt - siehe Antwort auf dem Geneal-Forum

 

Stadtfuehrung der besonderen Art

 

Ein intensiver Anlass an der nordöstlichen Ecke unseres Vereinsgebietes!

Eine übersehbare Gruppe von Interessierten nahm am ersten Genealogie-Treff 2019 am 17. Januar 2019 in St. Gallen-Winkeln teil.

Nebst der Chance der Online-Recherche im grössten Teil der unter FamilySearch existenten Kirchenbücher, konnte an einem Kurzreferat von Wolf Seelentag mehr über die Nummerierungssysteme in der Familiengeschichtsforschung erfahren werden. Die Übersicht steht hier auch als Präsentation zur Verfügung! Und die Lehren daraus waren relativ klar: Software-interne Nummerierungen sollten softwareintern bleiben und sind keine echten Arbeitshilfen. Die Nummern helfen vor allem in Listen, damit die Zugehörigkeit erkannt werden kann!

Abschliessend wurde kurz thematisiert, dass es für die zukünftigen Genealogie-Treffs aktuell keine Themenwünsche gibt. Andererseits wurde auf der Facebook-Seite "GHGO-Diskussionen" ein Themenbereich angesprochen, aber bis jetzt noch nicht wirklich diskutiert!

GT Jan2019

Am Samstag, 01.12.2018, hatten ETH Zürich und SGFF zu einem Workshop Genetische Genealogie - Chancen und Herausforderungen nach Zürich-Hönggerberg eingeladen (Videoaufzeichnungen des Workshops). Ziel war, Vertretern der "klassischen" und der DNA-Genealogie die Grundlagen der jeweils anderen Variante näher zu bringen - um damit eine Diskussion potentieller gemeinsamer Projekte zu erleichtern. Etwa 80 Interessierte hatten den Weg an die ETH Zürich gefunden.

Zuerst wurden die Merkmale der klassischen Genealogie (Kurt Münger, SGFF), deren Quellen (Wolf Seelentag, GHGO) sowie als praktische Anwendung (Jürgen Rauber, GHGRB) das Vorgehen bei einer Forschung in den Kirchenbüchern vorgestellt.

Danach erläuterte Michael Krützen (Uni ZH), worin moderne genetische Genealogie besteht und was sie leisten kann. Zuerst wurden die Unterschiede zwischen mitochondrieller (mtDNA) und nukleärer DNA erläutert: erstere wird nur über die Mutter vererbt und lässt daher Rückschlüsse über Vorfahren in der mütterlichen Linie zu. Die Analyse der Länge gemeinsamer Segmente (gemessen in centiMorgan) der nukleären DNA lässt eine Abschätzung zu, zu welchem Grad zwei Individuen verwandt sind und damit, wie weit zurück gemeinsame Vorfahren liegen könnten. Dadurch dass Gene generell geografische Stratifikation reflektieren, können durch Vergleich mit Referenzdatenbanken wahrscheinliche Herkunftshinweise ermittelt werden - wobei die Zuverlässigkeit dieser Aussage wesentlich davon abhängt, wie repräsentativ die Referenz ist: wäre es sinnvoll, das anhand einer (in möglichst vielen Linien) 10 Generationen (bis etwa 1700) zurückreichenden Ahnenfolge einmal zu kontrollieren?

Kruetzen Zelle&Helix

Nach der Kaffeepause sprach Anna Jobin (ETH Zürich) über Ethik und Governance (Steuerung). Neben Datenschutzaspekten wies die Referentin insbesondere auch darauf hin, dass die meisten Daten derzeit bei kommerziell ausgerichteten Firmen liegen und der staatlich organisierten Forschung kaum zur Verfügung stehen. Dazu hat die Gesetzgebung in der Schweiz wesentlich beigetragen: Schweizer Institute, die DNA-Analysen durchführen, dürfen das "Endkunden" nicht anbieten, ausser es besteht ein medizinischer Grund (dann muss die Verschreibung eines Arztes vorliegen) oder dient einem anerkannten Forschungsprojekt. So werden Interessenten dazu gezwungen, zu ausländischen Firmen zu gehen.

Die anschliessend beschrieben Fallbeispiele stellten Anwendungen genetischer Genealogie in den Mittelpunkt.

Von 23andMe zu MIDATA (Ernst Hafen, ETH Zürich). MIDATA ist eine gemeinnützige "Daten-Genossenschaft", in die auch Kopien von kommerziell erstellten DNA-Analysen eingebracht werden können. Die Daten werden verschlüsselt gespeichert, können also auch von den Administratoren nicht gelesen werden. Vielmehr wird die Zustimmung des Einsenders abgefragt, ob er seine Daten für ein bestimmtes Forschungsprojekt zur Verfügung stellen möchte. Langfristiges Ziel ist es also, die Kontrolle über die eigenen Daten wieder zurück zu bekommen.

Hafen 15 MIDATA

Wer ist mein Vater? Wie Spendenkinder DNA-Datenbanken nutzen (Hannes Streif, Baden). Bis vor kurzer Zeit hatte der Referent sich noch für ein Einzelkind gehalten. Eine DNA-Analyse bzw. der Vergleich mit einer Datenbank brachte dann die Erkenntnis, dass er (mindestens) drei Halbgeschwister hat ... in allen Fällen war eine heterologe Insemination mit einer Samenspende des gleichen Spenders vorangegangen. Ausführlich beschrieb der Referent, wie er durch akribische Forschung (und ein bisschen Glück) die Abläufe rekonstruierte - und wie die Identität anonymer Spender durch Kombination von klassischer Genealogie und DNA-Datenbanken eruiert werden könnte.

Stammbäume und genetische Daten am Beispiel der Walser (Simon Aeschbacher, Uni ZH). Die bekannten Wege der Walserwanderungen wurden mit DNA-Analysen in verschiedenen Walsersiedlungen in Graubünden verglichen. Dabei wurde festgestellt, dass die Übereinstimmung der DNA von Bewohnern der Gemeinde Törbel VS mit zwei Walsersiedlungen im Prättigau viel grösser ist als bei den dazwischen liegenden Walsersiedlungen. Diese Beobachtung untermauert die Vermutung, dass eine Gruppe Walser aus dem südwestlichen Ursprungsgebiet auf dem Umweg über Italien an den Zielort gelangt war. Die ebenfalls analysierten Proben aus Savognin brachten eine Überraschung: Ihre DNA ist derjenigen von Walser-Proben ähnlich, obwohl Savognin selbst keine Walser-Siedlung ist.

1831130 genet geneal saeschbacher v03 p20

Bei der Mittagspause im Vorraum des Hörsaals konnten sich die Teilnehmer für den Nachmittag stärken. Die Gelegenheit, wie auch die Kaffeepausen, wurde zu intensiven Gesprächen genutzt - tw. mit Forscher(inne)n, die man schon kannte, aber auch über die Grenzen zwischen klassischer und genetischer Genealogie hinweg.

Der Nachmittag begann mit parallelen Workshops, bei denen jeweils in kleinen Gruppen interessierende Themen im Sinne eines "brainstorming" besprochen werden konnten. Unter dem Überbegriff "Die Genealogie des 21. Jahrhunderts" entschieden sich die Teilnehmer, die Themen soziale versus biologische Genealogie, Datenschutz sowie Internetplattformen und Digitalisierung zu besprechen. Die Überbegriffe "Woher kommen wir?" und "Ethik und Recht" wurden gemeinsam behandelt. Die Diskussionen der Untergruppen wurden zuerst in der jeweiligen Gruppe und danach im Plenum vorgestellt.

Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Gillian M. Belbin (New York) über Human History and Diversity through the Lens of Genetics. Die Referentin stellte Funktionsweise und Ergebnisse der Populationsgenetik anhand von zwei Beispielen vor. Im ersten Beispiel ging es um eine sehr inhomogene Population, Einwohner von New York. Patienten des Mount Sinai Hospital (New York), waren gebeten worden, die Herkunft ihrer 4 Grosseltern anzugeben. Ein Vergleich der DNA-Analysen bestätigte diese Angaben weitgehend und ergab auch eine Wohnsitzverteilung, die den bekannten, ethnisch orientierten Quartieren in New York entsprach. Weiter lässt sich abschätzen, wie viele Individuen der Vorfahren einer solchen Gruppe im Verlauf der Generationen gelebt haben - ein Verlauf, der sich tw. durch geschichtliche Ereignisse erklären lässt. Als zweites Beispiel wurde die riesige Datenbank des britischen öffentlichen Gesundheitswesens ausgewertet - eine viel homogenere Population. Ein interessantes Ergebnis war u.a. die grosse Übereinstimmung zwischen Bewohnern von Nordost-Schottland und Süd-Norwegen: geht das auf die Einwanderung von Wikingern zurück?

Auch nach den Schlussworten standen viele Teilnehmer noch beim Apero zusammen und knüpften weitere Bekanntschaften. Insgesamt kann man den Veranstaltern nur zu einem perfekt organisierten und sehr gelungenen Workshop gratulieren. Die spannende Frage ist nun, welche gemeinsamen Projekte sich daraus ergeben. Ein erstes Ergebnis ist, dass Ernst Hafen sich bereit erklärt hat, im nächsten Wintersemester vor den Mitgliedern der GHGO über die Grundlagen der genetischen Genealogie zu referieren und potentielle gemeinsame Vorhaben anzusprechen.