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Geneal-Forum

Den Raum des Gewohnten verlassen, um zum Beispiel der Hauptversammlung des Vereins für Computergenealogie (CompGen) beizuwohnen.

Wer nach seinen Ahnen forscht, wandelt meist auf einsamem Pfad. Immer schon habe ich das Schaffen in der Forschungsstube bewusst unterbrochen, um mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Seit der ersten Teilnahme an einer überregionalen genealogischen Veranstaltung sind zwei Jahre vergangen; ich wusste gleich, dass es nicht die letzte sein würde. Im April fuhr ich daher nach Sindelfingen in Baden-Württemberg und verbrachte drei spannende Tage.

Weder Fremdsprachenkenntnis noch eine Reise um die halbe Welt sind nötig, es reicht ein Sprung über den Rhein, nach Deutschland. Zwei Anlässe finden hier jährlich statt, die auch für die Genealogen in der Schweiz von erheblichem Interesse sind. Der Deutsche Genealogentag, kurz DGT, wird jährlich im Frühherbst von einem Mitglied des DAGV (Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände) organisiert. 2016 war diese Ausstellung mit Vorträgen in Bregenz, wo auch die GHGO mit einem Stand vertreten war. Wer uns dort besucht hat, weiss wie inspirierend die einzigartige Atmosphäre auf den eigenen Geist wirken kann. Die zweite nicht minder attraktive Veranstaltung ist die Hauptversammlung (HV) des CompGen.

Dieses Jahr fand die HV vom 6. bis 8. April 2018 im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen (bei Stuttgart) statt. Eine Hauptversammlung des CompGen lässt nicht Eins-zu-eins mit derjenigen der GHGO vergleichen. Mit über 3 000 Mitgliedern entstehen andere Potenziale und Ressourcen, welche wiederum eine Vielzahl von Projekten ermöglichen. Nicht alle Projekte, die der Vorstand initiiert, stossen auf Begeisterung. Im Anschluss an die üblichen Traktanden wie Neu- und Wiederwahlen von Vorstandsmitgliedern oder Decharge-Erteilung für Kassier und Vorstand wird deshalb oft lebendig bisweilen hitzig diskutiert. Das können innovative Vorhaben wie die Kollaboration des Vereins mit Living-DNA, einem Projekt zu DNA-Genealogie, sein oder auch nur die Diskussion über Vor- und Nachteile der Umbenennung des Vereins.

Der Freitag-Nachmittag und der ganze Samstag stehen im Zeichen der Weiterbildung. Methoden und Techniken der Genealogie befinden sich in einem grundlegenden Wandel: Die Digitalisierung und die Idee des Open Access revolutionieren gerade die traditionelle Familiengeschichtsforschung. Das hat auch das Referat von Dr. Thomas Aigner deutlich gemacht, der uns das Zeitreiseprojekt der «Venice Time Machine» vorstellte (Weiteres zum Rahmenprogramm sowie dem «Venice Time Machine»-Projekt, siehe Kasten).

Helga+AndreaDas Tüpfelchen auf dem «i» jeder genealogischen Tagung jedoch ist das Beisammensein mit den Menschen, mit denen man rund 2,5 Tage verbringt: Alle sind vom genealogischen Virus befallen wie man selbst. Solche Begegnungen sind höchst inspirierend für das weitere genealogische Schaffen. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten, danach im Hotel oder auf dem Spaziergang zum Tagungsort, immer wieder gibt es Gelegenheit, sich mit Personen auszutauschen, deren Namen einem aus der einen oder anderen abonnierten Mailingliste oder aus der Zeitschrift «Computergenealogie» längst vertraut sind. So durfte ich in Sindelfingen den äusserst sympathischen 78-jährigen Peter Teuthorn kennenlernen, der seit 2003 regelmässig genealogische Schriften publiziert. Sein E-book «Genealogisches Publizieren» offeriert verschiedene Möglichkeiten wie man sich von der Sorge des "genealogischen Nachlasses" rechtzeitig befreien kann. Das Büchlein kam 2017 in zweiter Auflage heraus. Auch die Begegnung mit Andrea Dettling vom «Verein für Familienkunde in Baden-Württemberg» (VFKBW) war äusserst bereichernd. Sie setzt sich voller Ideen und Tatkraft für eine Vielzahl von genealogischen Projekten in- und ausserhalb ihres Vereins ein. Eines davon ist die «Dettling-Familiengemeinschaft». Vielleicht schaut ja ein Schweizer Dettling mal vorbei?

Wie Andrea Dettling und Peter Teuthorn sind viele der Tagungsteilnehmer Mitglied in einem regionalen Verein. Im Gespräch erkennt man, dass diese Vereine ähnliche Sorgen haben wie die GHGO. Namentlich machen sich alle Gedanken darüber, wie man neue Mitglieder finden könnte. Die Lösungsstrategien sind divers. Das regt den Geist an. Miteinander statt Nebeneinander – Wir können soviel voneinander lernen!

 

Über die einzelnen Inhalte des Rahmenprogramms gibt es einen Blogbeitrag vom 9. April 2018 von CompGen: Zum Blog-Beitrag

Die Beamten von Venedig registrierten während 1000 Jahren minutiös alle denkbaren Informationen über die Stadt und ihre Einwohner. 164 Partner in 32 Ländern helfen mit, diese immense Quellensammlung zu digitalisieren und mithilfe künstlicher Intelligenz die Informationen miteinander in Beziehung zu setzen. Der kurze Film «Venice Time Machine» gibt einen besseren Eindruck von diesem fesselnden Gigaprojekt, als es viele Worte es beschreiben können.

Ein ausführlicher Artikel (englisch): Link

Das passiert, wenn du deine genealogische Forscherstube verlässt und z.B. an einer genealogischen Tagung teilnimmst:
  • Du triffst andere Forscher
  • Du findest Bestätigung in deiner Forschungstätigkeit
  • Dein Selbstbewusstsein als Forscher wird gestärkt
  • Du begegnest Forschungstrends und -methoden
  • Du wirst inspiriert und motiviert
  • Du stellst fest, es gibt nur zu gewinnen
  • Deine Forschungstätigkeit wird sich dauerhaft verändern

 

Gruppe HelgaDie nächste genealogische Tagung ist der Deutsche Genealogentag. Er wird zwischen dem 5. und 7. Oktober 2018 in Melle bei Osnabrück vom Arbeitskreis für Familienforschung Osnabrück ausgerichtet (70. DGT 2018). Die Aussteller vertreten alle möglichen genealogischen sowie heraldischen Sparten und sind Anlaufstelle für spezifische Fragen. Mancher regionale Verein reist von weit her, selbst aus dem Ausland kommen welche. Auch Melle erwartet uns mit einem spannenden Weiterbildungsprogramm. Sehen wir uns dort?