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Geneal-Forum

Der Kaltbrunner Zeichner Ferdinand Arnold Brader (1833-1901) verdiente sich nach seiner Auswanderung in die USA (um 1873) bis 1895 seinen Lebensunterhalt indem er in den Staaten Ohio und Pennsylvania von Farm zu Farm zog und für Kost und Logie sowie ein kleines Entgelt die Farmen aus der Vogelperspektive zeichnete. Da er diese Zeichnungen numerierte, ist bekannt, dass er etwa 1'000 von ihnen anfertigte: 225 davon sind heute noch bekannt und ein Grossteil wurde in einer Ausstellung in Ohio der Öffentlichkeit vorgestellt. Für diese Ausstellung wurde seinerzeit der Familiengeschichte der Brader von Kaltbrunn nachgegangen und diese auch bei der GHGO vorgestellt. Nun kann eine der Originalzeichnungen im Staatsarchiv St.Gallen betrachtet werden: David Stuckey (Bildmitte) hat sie von Zug nach St.Gallen gebracht; Benno Hägeli (rechts) und Wolf Seelentag (links)

Brader Originalzeichnung wurde nach StGallen gebracht

haben dazu eine Vitrinenausstellung

Brader Vitrinen Staatsarchiv StGallen

gestaltet - zur Auswanderung aus der Schweiz mit Mitgliedern der Familie Brader von Kaltbrunn als Beispiel. Nicht nur Ferdinand war ausgewandert - vorher schon sein Bruder Josef Sebastian Brader (1839-1879), der dabei seine Frau und seine junge Tochter zurückliess, die 2003 als Mutter Charitas selig gesprochene Maria Josefa Karolina Brader (1860-1943); es darf angenommen werden, dass die Familie nachkommen sollte, sobald er sich in der neuen Heimat eine neue Existenz aufgebaut hatte - wozu es aber nicht kam, da er als Soldat im Bürgerkrieg schwer verletzt wurde und ein Bein amputiert werden musste. Der älteste Bruder, Franz Aloys (1825-1888) hatte die Bäckerei in Kaltbrunn übernommen und es zu Ämtern und Wohlstand gebracht. Erst 8 Jahre nach seinem Tod wurde Ferdinand gefunden und über sein Erbe informiert: 1896 kam er in die Schweiz zurück.

1886 hatte Ferdinand Brader die Farm von Henry Swallen (1841-1924) in Paris (Ohio, USA) gezeichnet. Dessen Grossvater Heinrich Zwahlen (1785-1867) von Matten bei Interlaken war Anfang des 19. Jahrhunderts in die USA ausgewandert. Elizabeth Swallen hatte noch in den frühen 1960er Jahren stolz mit der Zeichnung posiert:

Brader Originalzeichnung praesentiert von Elizabeth Swallen

Dann verlor die Familie die Zeichnung aus den Augen (die Farm war verkauft worden) - bis David Stuckey, der Ururururenkel von Henry Swallen sie auf einer Auktion entdeckte und erwarb. Mit ihm kam die Zeichnung nach Zug; zur Reise von Zug nach St.Gallen finden sich im Brader-Blog noch weitere Photos ("Breaking News" als diese Zeilen geschrieben werden - später muss wohl etwas nach unten gescrollt werden).

Die Vitrinenausstellung zeigt zum einen Dokumente aus dem Staatsarchiv zur Auswanderung, zum anderen bietet sie familiengeschichtliche Informationen zur Familie Brader. Der begleitende Flyer (zum Mitnehmen) enthält eine ausführliche Liste von Quellen für an Auswanderungsfragen interessierte Familienforscherinnen und -forscher. Die Ausstellung ist bis zum 13. Januar 2017 zu besichtigen.